Ganz Westafrika betroffen Ebola-Epidemie ist außer Kontrolle
25.06.2014, 07:52 Uhr
In einem Krankenhaus der liberianischen Hauptstadt Monrovia stehen verlassene Betten - Patienten und Personal sind aus Angst vor Ebola geflohen.
(Foto: AP)
Ebola ist extrem ansteckend und verläuft in neun von zehn Fällen tödlich. In Westafrika sind in wenigen Monaten bereits Hunderte an der Epidemie gestorben. Und Ärzte befürchten, dass diese sich in immer mehr Regionen ausbreitet.
Die Ebola-Epidemie in Westafrika ist Experten zufolge außer Kontrolle. Nur durch massive Anstrengungen aller Beteiligten in Guinea, Sierra Leone und Liberia könne man dem Ausbruch noch beikommen, erklärte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF). "Mit dem Auftreten neuer Herde besteht das ernsthafte Risiko einer Ausbreitung in weitere Regionen."
Das Ausmaß dieses Ausbruchs sei beispiellos, was die geografische Verbreitung, die Zahl der Infizierten und die Todesfälle betreffe. Ärzte ohne Grenzen selbst sei inzwischen an seine Grenzen gestoßen und könne nicht länger Mitarbeiter zu neuen Ausbruchsherden schicken. Ebola sei nicht mehr nur ein Problem für Guinea, erklärte die Organisation. "Es betrifft ganz Westafrika."
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von vergangener Woche sind seit Februar 337 Menschen in der Region an der Viruskrankheit gestorben. Der Ausbruch ist damit der schwerste seit dem ersten bekannten Auftreten 1976. In den drei afrikanischen Staaten sind Fälle an 60 verschiedenen Orten nachgewiesen worden, was den Kampf gegen das Virus erschwert. Ärzte ohne Grenzen zufolge herrscht in den Gemeinden auch Argwohn gegenüber den Gesundheitseinrichtungen und es mangelt an Wissen über die Krankheit. "Zudem weigern sich viele zivile, politische und religiöse Autoritäten, die Schwere des Ausbruchs anzuerkennen", hieß es.
Die Todeswahrscheinlichkeit liegt bei Ebola je nach Erregerstamm bei bis zu 90 Prozent. Die Kranken leiden an Durchfall, Erbrechen, hohem Fieber sowie inneren und äußeren Blutungen. Eine Therapie oder Impfung gibt es nicht. Betroffen war bislang insbesondere der Kongo, wo es 2012 zuletzt zu einem größeren Ausbruch kam.
Quelle: ntv.de, nsc/rts