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Terminkollision im All "Endeavour"-Start verschoben

Die "Endeavour"-Crew ist bereit - im Vordergrund Kommandant Mark Kelly.

Die "Endeavour"-Crew ist bereit - im Vordergrund Kommandant Mark Kelly.

(Foto: AP)

Weil ein russisches Transportschiff zur selben Zeit zur ISS fliegen will, verschiebt die NASA den letzten Flug der Raumfähre "Endeavour" ins All. Die Startvorbereitungen verlaufen bisher problemlos. Die EU will derweil in die Raumfahrtpolitik einsteigen.

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat den Abschiedsflug ihrer Raumfähre "Endeavour" verschoben. Der Space Shuttle werde nun erst am 29. April vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida abheben, teilte die Weltraumbehörde mit. Ursprünglich war der Start zehn Tage vorher geplant.

Es habe einen Terminkonflikt gegeben, weil während des geplanten Zeitraumes für die Mission ein russisches Transportschiff zur Internationalen Raumstation ISS fliegen werde. Das gleiche Ziel hat auch die "Endeavour".

"Atlantis" soll im Juni starten

Bisher waren die Startvorbereitungen problemlos verlaufen. Anders als bei der "Discovery", die Ende Februar wegen technischer Probleme erst mit vier Monaten Verspätung ins All abgehoben war, zeichneten sich diesmal keine Störungen ab. Durch die Terminverschiebung könnte es eng werden mit dem restlichen Terminplan des Shuttle-Programmes. Ende Juni soll die "Atlantis" noch einmal zur ISS aufbrechen, bevor die legendären Orbiter endgültig eingemottet werden. Danach werden US-Astronauten auf russische Raketen zum Transport ins All angewiesen sein. Die US-Regierung hatte eine eigene Neuentwicklung aus finanziellen Gründen ausgesetzt.

Ansonsten laufen die Startvorbereitungen problemlos - wenn es nicht gerade eine Tornadowarnung gibt.

Ansonsten laufen die Startvorbereitungen problemlos - wenn es nicht gerade eine Tornadowarnung gibt.

(Foto: AP)

Kommandant der "Endeavour" ist der Astronaut . Dessen Ehefrau, die Kongressabgeordnete , war bei einem Attentat im Januar durch einen Kopfschuss schwer verletzt worden. Ihre Ärzte wollten ihr genehmigen, bei dem Abflug ihres Ehemanns am 19. April in Florida von der Tribüne aus zuzuschauen. Wie sich die Terminverschiebung auf diese Pläne auswirken, ist unklar.

Europa will nachziehen

Die EU will unterdessen eine eigene Weltraumpolitik entwickeln - und damit Konkurrenten wie den USA oder China auf Augenhöhe begegnen. Die Gemeinschaft will so Chancen für milliardenschwere Geschäfte wahrnehmen. "Der Faktor 'Weltraum' ist für Europas Unabhängigkeit, für die Schaffung von Arbeitsplätzen und für unsere Wettbewerbsfähigkeit von strategischer Bedeutung", sagte EU-Kommissar Antonio Tajani im Europäischen Weltraumforschungsinstitut ESRIN in Italien.

In der Weltraumpolitik war die EU bisher nur wenig aktiv. Erst der Lissabon-Vertrag hatte Ende 2009 die Türen dafür geöffnet. Heute verfolgt die EU die Satellitenprojekte Galileo und EGNOS. Sie sollen auch in Zukunft vorangetrieben werden. Das Milliardenvorhaben Galileo gilt aber als umstritten, weil es im Zeitplan hinterherhinkt und auch viel teurer als geplant wird. Zusammen mit den Mitgliedsländern will die EU bis 2014 das Europäische Erdbeobachtungsprogramm GMES umsetzen. Es soll unter anderem die Luftqualität und den Klimawandel überwachen.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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