Unterhosen im All getestet Endeavour wieder zurück
31.07.2009, 17:41 UhrDer Space Shuttle mit sieben Astronauten landete wie geplant und gleich im ersten Anlauf um 16.48 Uhr deutscher Zeit auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. Wichtigste Aufgabe während des Besuchs bei der Internationalen Raumstation ISS war die Komplettierung des japanischen Raumlabors "Kibo".
"Gratulation zu einer großartigen Mission von Anfang bis Ende", lobte die Bodenkontrolle nach der Bilderbuch-Landung. Wegen technischer Probleme und Wetterkapriolen hatte die US-Weltraumbehörde NASA den Start der Raumfähre fünfmal verschieben müssen.

Beim letzten Außeneinsatz wurde unter anderem der zweiarmige Roboter mit einer Isolierung versehen.
(Foto: dpa)
Mit an Bord war neben fünf US-Astronauten und einer kanadischen Astronautin das bisherige ISS-Crew-Mitglied Koichi Wakata. Der Japaner kehrte nach vier Monaten auf der Weltraumstation zur Erde zurück. Seinen Platz nimmt der Amerikaner Tim Kopra ein. Die nächste Shuttle-Mission ist laut NASA bereits für Ende August geplant, diesmal mit der Raumfähre "Discovery".
Ungewöhnliches Experiment
Mit der Heimkehr Wakatas endete auch ein ungewöhnliches Experiment: Während seines Aufenthalts auf der ISS trug der Japaner vier Wochen lang dieselbe Unterwäsche. Der Schlüpfer besteht aus speziellem antibakteriellem Stoff, der unangenehme Gerüche neutralisieren soll, wie das US-Raumfahrtportal "Space" auf seiner Internetseite berichtete. Neben Unterhosen bestehe die geruchsneutralisierende Kleidungsreihe "J-Ware" auch aus T-Shirts, Hosen und Socken. Die Bedeutung von Kleidung wie dieser sei für Missionen im All nicht zu unterschätzen, so die NASA.
Nach Angaben der US-Weltraumbehörde wurden sämtliche Ziele der "Endeavour"-Mission erreicht. Wichtigster Auftrag war der Abschluss des "Kibo"-Ausbaus. Bereits beim ersten der fünf Außeneinsätze hatten die Astronauten die gut vier Tonnen schwere "Veranda" - eine Plattform für Experimente im Freien - an dem Modul angebracht.
Probleme beim Start
So problemlos die Rückkehr der Raumfähre, so sehr hatte die NASA vor dem Start mit massiven Schwierigkeiten zu kämpfen. Ursprünglich sollte die "Endeavour" schon am 13. Juni zur Raumstation aufbrechen, konnte jedoch wegen einer Reihe von Problemen erst gut einen Monat später abheben. Insgesamt fünfmal musste der Countdown zum Start des Shuttles abgebrochen werden, mal wegen aufziehender Gewitter, mal wegen hartnäckiger technischer Schwierigkeiten.
Startverschiebungen und technische Pannen gehören schon seit längerem beinahe zur Routine bei den Shuttles, die mittlerweile seit mehr als einem Vierteljahrhundert im Dienst sind. Längst gelten die wiederverwendbaren Raumfahrzeuge als Auslaufmodelle: Im nächsten Jahr sollen sie ausgemustert werden. Bis dahin muss aber der Ausbau der ISS beendet sein, da kein anderes Weltraumfahrzeug derart große Lasten transportierten kann. Nach der "Endeavour"-Mission sind noch sieben weitere Shuttle-Flüge vorgesehen.
Quelle: ntv.de, dpa