Aggressive Noroviren Epidemisches Erbrechen
04.12.2006, 11:23 UhrEltern sollten ihre Kinder nach einer Magen-Darm-Infektion nicht vorschnell wieder in den Kindergarten oder zur Schule schicken. Anderenfalls sei die Gefahr groß, dass andere Kinder angesteckt werden, warnt Sigrid Ley-Köllstadt vom Deutschen Grünen Kreuz (DGK) in Marburg.
Für Patienten im Kindergartenalter sei ausreichende Vorsicht sogar im Infektionsschutzgesetz festgehalten. Diesem zufolge dürfen Kinder im Alter unter sechs Jahren, die an einer so genannten infektiösen Enteritis leiden, Gemeinschaftseinrichtungen frühestens "48 Stunden nach Abklingen der klinischen Symptome" wieder besuchen. Aber auch bei Grundschulkindern ist nach Worten der Expertin Vorsicht und damit Abwarten angebracht.
Symptome einer Magen-Darm-Infektion sind neben Durchfall und Erbrechen auch Fieber und ein apathisches Verhalten. Bei Kindern ist die Erkrankung meist auf Noro-oder Rota-Viren zurückzuführen. Derzeit haben diese Viren wieder "Hochsaison". Im Ernstfall sollten die Eltern mit ihrem Kind möglichst rasch einen Arzt aufsuchen. Gegen Rota-Viren gibt es dem DGK zufolge seit kurzem zwei Impfstoffe.
Auch das Robert Koch-Institut in Berlin ruft Ärzte und Angehörige von Erkrankten zum Einhalten von Vorsorgemaßnahmen auf. In diesem Winter stehe möglicherweise -wie schon in den Wintern 2004/05 und 2002/03 -eine weitere Epidemie mit den hoch ansteckenden Noroviren bevor, warnte das RKI am Montag in der jüngsten Ausgabe seines "Epidemiologischen Bulletins" (Nr. 48).
Die meldepflichtigen Norovirus-Infektionen gibt es das ganze Jahr über, aber gehäuft im Herbst und Winter. Vor allem in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen kommt es oft zu heftigen Ausbrüchen; die Erkrankten müssen wegen der hohen Ansteckungsgefahr für andere isoliert werden.Das RKI betont, dass auch bei der Krankheitspflege im Familienkreis Hände und Sanitärbereich regelmäßig desinfiziert werden sollten.
Quelle: ntv.de