Putzen macht jetzt noch mehr Spaß Fingerabdruck wird unsichtbar
19.10.2009, 15:11 UhrKaum ist das Badezimmer geputzt, schon sammeln sich wieder unschöne Fingerabdrücke auf dem Wasserhahn. Damit das in Zukunft nicht passiert, haben Wissenschaftler des Bremer Fraunhofer-Instituts eine schützende Beschichtung für alle Metall- und Kunststoffoberflächen entwickelt.
Diese hauchdünne unsichtbare Schicht reduziere den Kontrast des Fingerabdrucks, so dass er sich vom Untergrund nicht mehr abhebe, sagte Christopher Dölle vom Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM. "Er wird vom Auge nicht mehr wahrgenommen."
Für den Anti-Fingerabdruck-Effekt tragen die IFAM-Mitarbeiter eine Flüssigkeit auf die jeweilige Oberfläche auf, die sie dann mit Hilfe eines speziellen Verfahrens erhärten. Die Schicht beträgt nur 200 bis 300 Nanometer und ist damit ein vielfaches dünner als ein menschliches Haar. Dadurch ist sie nach Angaben von Dölle in vielen Bereich einsetzbar: auf Besteck, Schmuck, edlen Kugelschreibern, Küchengeräten, Türgriffen, Handys und im Inneren von Autos. Auf Spiegeln funktioniert sie allerdings nicht, weil diese dafür zu glatt sind. "Die Oberflächen müssen leicht angeraut sein", betonte Dölle.
Das Verfahren wollen die Forscher vom 20. bis 22. Oktober auf einer Messe in Stuttgart vorstellen. "Die Herausforderung ist nun, wie bekommt man die Beschichtung zum Beispiel auf Besteck", erklärte Dölle. In Zusammenarbeit mit der Industrie wollen die Wissenschaftler Anlagen für die Beschichtung der verschiedenen Oberflächen entwickeln. "Weil die sehr vielfältig sind, müssen wir für jede einzelne Anwendung eine eigene Anlage bauen."
Quelle: ntv.de, dpa