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Klimawandel im Great Barrier Reef Fossile Korallen sollen aufklären

Ein internationales Forscherteam bohrt in einem bereits abgestorbenen Teil des Great Barrier Reef. Durch die Proben der fossilen Korallen erhoffen sich die Wissenschaftler eine bessere Vorstellung davon, wie sich das Riff in den kommenden Jahrzehnten angesichts des Klimawandels verändern wird.

Die Farbenpracht des Great Barrier Reef: Das Weltnaturerbe leidet unter den steigenden Temperaturen.

Die Farbenpracht des Great Barrier Reef: Das Weltnaturerbe leidet unter den steigenden Temperaturen.

Der Klimawandel setzt dem Great Barrier Reef vor Australiens Küste schwer zu. Die steigenden Wassertemperaturen lassen die Korallen im größten Riff der Welt sterben. Der Lebensraum für unzählige Pflanzen- und Tierarten ist bedroht. Wie das Weltnaturerbe auf künftige Klimaveränderungen reagieren könnte, ist schwer abzusehen. Solche Vorhersagen will ein internationales Forscherteam nun ermöglichen, indem es zum Ursprung des Riffs reiste. Auf einer sechswöchigen Expedition bohrten die Forscher im Frühjahr fossile Korallen in einem uralten, längst abgestorbenen Teil des Riffs an.

Rund 30 Wissenschaftler aus neun Ländern untersuchen die Proben zurzeit im Zentrum für Marine Umweltwissenschaften Marum in Bremen. Die Bohrkerne mit einer Gesamtlänge von mehr als 225 Metern stammen aus der Schlussphase der letzten Eiszeit vor 10.000 bis 20.000 Jahren, wie Expeditionsleiter Jody Webster vom internationalen Ozean-Bohrprogramm IOPD sagte. "In dieser Zeit stieg der Meeresspiegel sprunghaft an und das Klima veränderte sich rasch." Welche Auswirkungen das auf das Ökosystem des Riffs hatte, sollen die Untersuchungen zeigen.

"Wir werden eine bessere Vorstellung davon bekommen, was das Absterben des Riffs damals ausgelöst hat und was dann die Entstehung neuer Korallen ermöglichte", erläuterte Webster. Die Erkenntnisse sollen aber auch Hinweise darauf geben, wie sich das Great Barrier Reef in den kommenden Jahrzehnten verändern wird und wie widerstandsfähig es gegen Klimaschwankungen ist. Die Ergebnisse der rund neun Millionen Euro teuren Expedition sollen in etwa einem Jahr vorliegen.

Quelle: ntv.de, dpa

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