Schätzungsweise 50 Tonnen Gold im Roten Meer entdeckt
18.03.2011, 09:36 Uhr
Am Meeresboden.
Bei Forschungsarbeiten im Roten Meer entdecken die Experten in rund zwei Kilometern Tiefe ein großes Vorkommen an wertvollen Bodenschätzen, darunter Kupfer, Silber und Gold. Rund zwölf Milliarden Euro könnten die gerade aufgestöberten Rohstoffe wert sein. Die Förderung allerdings wäre äußerst schwierig.
Rund 50 Tonnen Gold und andere Bodenschätze lagern in einem Becken des Roten Meeres. Der Wert dürfte schätzungsweise bei rund zwölf Milliarden Euro liegen, teilte der Leiter des Kieler Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-Geomar), Prof. Peter Herzig, in Kiel mit. Diese Bodenschätze befinden sich in der Meeresregion "Atlantis II Tief", die zwischen Saudi-Arabien und dem Sudan liegt. Der erzhaltige Schlamm, der auch Silber, Kupfer und Zink enthalte, liege in etwa zwei Kilometern Tiefe und unter einem 68 Grad heißen und aggressiven Salzsee.
"Den Salzsee kann man sich wie einen mit Methan und Kohlenwasserstoffen gefüllten Ballon vorstellen. Der Salzsee ist zudem extrem aggressiv und etwa 68 Grad heiß", erklärte der Geochemiker Mark Schmidt in Kiel.
Forscher warnt vor voreiliger Förderung

Prof. Peter Herzig stellt in Kiel ein neues Tiefseeforschungsschiff vor.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Jede Tonne Erzschlamm im Bereich "Atlantis II Tief" enthält laut Herzig nur ein halbes Gramm Gold. Er wandte sich gegen eine rücksichtslose Ausbeutung des Roten Meeres, das vermutlich noch in weiteren Regionen Bodenschätze biete. Trotzdem sei es verständlich, dass das saudische Königreich ein Interesse an den Forschungsergebnissen habe.
Neue Technologien haben es den Meeresforschern des IFM-Geomar und den saudi-arabischen Kollegen der King Abdulaziz University ermöglicht, in teilweise noch unbekannten Regionen des Roten Meeres Karten zu erstellen oder Proben von Vulkangestein zu nehmen.
Seit Januar 2011 läuft das auf neun Jahre angelegte Forschungsprojekt. Die Wissenschaftler wollen den Meeresboden vermessen, Erkenntnisse über Stoffflüsse sowie die Vielfalt des Planktons und der Korallenriffe gewinnen. Bedeutend für das von Saudi-Arabien finanzierte "Jeddah-Transect-Project" sei neben dem freien Zugang zum Forschungsobjekt auch die Möglichkeit, die saudischen Meereswissenschaftler mit einzubinden, erklärten die Kieler Forscher.
Quelle: ntv.de, dpa