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"Hornhaut auf den Ohren" Hausaufgaben mit Musik erlaubt

Eltern schütteln meistens verständnislos den Kopf, wenn ihre Kinder bei dröhnender Musik ihre Hausaufgaben erledigen. Eine Studie beweist nun, dass die Musik keinen Einfluss auf die Lernleistung der Schüler hat.

Kinderohren müssen immer mehr Geräusche hören. Absolute Ruhe ist vor allem in der Stadt die Ausnahme.

Kinderohren müssen immer mehr Geräusche hören. Absolute Ruhe ist vor allem in der Stadt die Ausnahme.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Ob nun der MP3-Player dudelt, das Handy bimmelt oder Musik über das Internetportal YouTube dröhnt: Solange Kinder bei den Schularbeiten ihre Lieblingsmusik hören, stört dies offenbar nicht die Konzentrationsfähigkeit und Lernleistung. Zu diesem Ergebnis kommen Musikwissenschaftler der Technischen Universität Dortmund in einer veröffentlichten Studie, für die 88 Schüler im Alter von 15 bis 17 Jahren über mehrere Wochen hinweg einem Konzentrationstest unterzogen wurden.

Als Grund dafür vermuten die Wissenschaftler die Allgegenwärtigkeit von Musik in der Umwelt der Jugendlichen. So bietet der MP3-Player die Möglichkeit, ohne großen technischen Aufwand immer und überall Musik zu hören, ebenso das Internet mit seinen reichhaltigen Musik-Download-Angeboten. Musik werde von den jugendlichen Konsumenten noch nicht einmal als Hintergrundmusik wahrgenommen.

Der Musikpsychologe Klaus-Ernst Behne spreche in diesem Zusammenhang von der "Hornhaut auf den Ohren" vieler Jugendlicher. Eltern, Lehrer und Pädagogen können nach Ansicht der Forscher deshalb das Hörverbot lockern und der Angewohnheit ihrer Kinder, bei den Hausaufgaben Musik zu hören, mit Gelassenheit begegnen.

Widersprüchliche Studienergebnisse

Vorbildliche Erledigung der Hausaufgaben.

Vorbildliche Erledigung der Hausaufgaben.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Bereits in den 90er Jahren hatte es Studien zu diesem Thema gegeben, die aber sehr widersprüchlich ausfielen. Damals konnte nicht nachgewiesen werden, dass Musik einen positiven Effekt hat. Eine andere Studie fand sogar schädliche Effekte der Hintergrundmusik bei Hausarbeiten.

Quelle: ntv.de, AFP

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