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Spektakulärer Einsatz "Hubble ist an Bord"

Der erste Schritt zur Aufrüstung und Reparatur von Hubble ist geglückt. Atlantis konnte sich das betagte Weltraumteleskop packen.

Die Astronauten der US-Raumfähre "Atlantis" haben einen ersten wichtigen Schritt zur Aufrüstung und Reparatur des betagten Weltraumteleskops Hubble unternommen. Die Besatzung des Space-Shuttles näherte sich am Mittwochabend bis auf rund einen Meter dem Teleskop und ergriff es mit Hilfe eines Roboterarms, um es auf eine Arbeitsplattform zu setzen, wie die NASA in Houston mitteilte.

Pünktlich auf die Sekunde hebt Atlantis am Dienstag ab.

Pünktlich auf die Sekunde hebt Atlantis am Dienstag ab.

(Foto: AP)

Die Astronautin Megan McArthur bekam um 19.14 Uhr (MESZ) rund 560 Kilometer über der Erde mit dem ferngesteuerten Greifarm der "Atlantis" das gut elf Tonnen schwere, etwa schulbusgroße Teleskop zu fassen. Zuvor hatte Kommandant Scott Altman die "Atlantis" bis dicht an Hubble herangesteuert. "Hubble ist an Bord angekommen", teilte Altman dem Kontrollzentrum in Houston mit.

Während der insgesamt elftägigen Mission sind fünf bis zu siebenstündige Außeneinsätze der Astronauten geplant. Hubbles Lebensdauer soll um mehrere Jahre verlängert werden, bevor es im Jahr 2014 durch das leistungsfähigere Nachfolgemodell James Webb ersetzt wird.

Vier Kacheln der "Atlantis" beschädigt

Die Mission der "Atlantis" ist die erste zum Weltraumteleskop Hubble seit dem Unglück der US-Raumfähre "Columbia" im Jahr 2003. Die Reise ist riskanter als die zur Internationalen Raumstation ISS, weil in der Umlaufbahn des Teleskops auch Weltraumschrott und kleinere Meteoriten im All schweben. Für die Raumfähre besteht erhöhte Gefahr, davon getroffen zu werden.

Kurz nach dem Start der "Atlantis" hatte die Beschädigung von vier Hitzeschutzkacheln bei der NASA für Aufregung gesorgt. Eine zehnstündige Untersuchung mit Hilfe von Kameras und Laserstrahlen ergab aber laut NASA, dass die Beeinträchtigungen "gering" seien. "An anderen Stellen wären die Schäden gefährlicher gewesen", sagte ein ranghoher NASA-Mitarbeiter. Vorerst war unklar, was für ein Gegenstand den Schaden verursacht haben könnte.

Die "Columbia" war wegen Schäden am Hitzeschutzschild verunglückt. Sie verglühte beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre; die sieben Astronauten an Bord kamen ums Leben. Spätere Untersuchungen ergaben, dass schon beim Start ein Stück Isolationsmaterial des Haupttanks die hitzebeständigen Kacheln an einem der "Columbia"-Flügel beschädigt hatte.

Für den Fall, dass die "Atlantis" Probleme bekommen sollte, hat die NASA erstmals ein besonderes Hilfsprogramm vorbereitet: Die Raumfähre "Endeavour" steht mit einer vierköpfigen Besatzung bereit, um der "Atlantis" notfalls ins All zu folgen und deren Besatzung aufzunehmen.

Quelle: ntv.de

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