Null Überlebenschance ohne Futter Kälte tötet Vögel im Watt
09.02.2012, 13:20 Uhr
An der Nordseeküste ist alles vereist.
(Foto: dpa)
Aufgrund der milden Temperaturen zu Beginn des Winters bleiben viele Vögel im Watt. Nun überrascht die eisige Kälte die Tiere. Fast 100 erfrorene Federtiere finden Helfer an der schleswig-holsteinischen Küste. Alle Vögel, die der Kälte trotzen, können jedoch kein Futter finden.
Der harte Wintereinbruch hat viele Vögel im Wattenmeer nach Experteneinschätzung völlig überrascht. Weil die Nordseeküste inzwischen fast vollständig im Eis erstarrt sei, müsse man mit einer erhöhten Sterblichkeit bei den derzeit noch im Watt verbliebenen Wasservögeln rechnen, teilte das Internationale Wattenmeersekretariat in Wilhelmshaven mit.
In diesem Jahr seien zunächst ungewöhnlich viele Wasservögel zum Überwintern im Watt geblieben. Für einen Großteil von ihnen seien die Nahrungsquellen nun aber kaum noch zu erreichen. Die meisten Vögel hätten daher das Wattenmeer inzwischen verlassen und seien weiter nach Süden gezogen.
Winterbeginn war mild
Als Grund für die zahlreichen Überwinterer im Watt nannte das Sekretariat den relativ warmen Winterbeginn. Im Gegensatz zu den Vorjahren habe es zu der Zeit keinen Frost gegeben. So seien viele Tiere zunächst geblieben - darunter Weißwangengänse, Brandgänse, Pfeifenten, Austernfischer, Knutts, Alpenstrandläufer und Brachvögel.
Tausende Ringelgänse seien genau zu dem Zeitpunkt ins nördliche Wattenmeer zurückgekehrt, als Ende Januar der Wintereinbruch kam. Sie mussten direkt wieder umkehren. Nach der kältesten Nacht des Jahres hätten Helfer am 7. Februar fast 100 erfrorene Vögel an der schleswig-holsteinischen Küste gefunden.
Quelle: ntv.de, dpa