Warnung vor Kannibalismus Kaulquappen stoßen Töne aus
01.05.2010, 14:48 Uhr
Zum ersten Mal haben Wissenschaftler Laute einer Kaulquappe unter Wasser vernommen.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Die Kaulquappen des Argentinischen Hornfrosches geben metallisch klingende Warnrufe von sich - und halten ihre Artgenossen so womöglich vom Kannibalismus ab. Das geht aus einer Untersuchung einer Gruppe um Guillermo Natale von der Universität La Plata in Buenos Aires hervor. Die Studie ist im Journal "Acta Zoologica" nachzulesen.
"Die Kaulquappen machen nur einen Laut, wenn eine Kaulquappe der gleichen Art sie attackiert oder wenn sie von einem Objekt berührt werden", heißt es darin. Dazu stoßen die Tiere Luft aus den sich schon früh entwickelnden Lungen aus. Womöglich warnten auch andere fleischfressende Kaulquappen ihre Artgenossen auf diese Weise. Es handele sich um den ersten Nachweis einer Lautäußerung einer Wirbeltierlarve unter Wasser.
Zum ersten Mal habe er den Ton gehört, als er eine der räuberischen Kaulquappen mit einem Handnetz aus dem Wasser geholt habe, sagte Natale der BBC. Weil die Tiere in der Wildnis nur schwer zu finden sind, fing das Team Elterntiere und züchtete die Frösche im Labor. Deren fleischfressende Larven verspeisen oft die Kaulquappen anderer Frösche. Die eigene Art hingegen bleibt verschont - Ursache dafür sind vermutlich die lediglich 0,05 Sekunden währenden Laute.
Quelle: ntv.de, dpa