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Schimpanse, Mücke, Mensch Malaria-Ursprung geklärt

Schimpansen sind die nächsten Verwandten des Menschen.

Schimpansen sind die nächsten Verwandten des Menschen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Erreger der Malaria ist mit Moskitos als Überträger von den Schimpansen auf den Menschen übergegangen. Das vermutet ein Team um Stephen Rich von der University of Massachusetts in Amherst in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS"). Womöglich habe eine Übertragung gereicht, ergänzen die Wissenschaftler nach genetischen Analysen des menschlichen und tierischen Erregers der Blutkrankheit.

Wann der "Sprung" vom Affen zu uns stattfand, ist nicht klar. Dies könne vor zwei bis drei Millionen Jahren, aber auch erst vor gut 10.000 Jahren passiert sein. Malaria ist eine der schlimmsten Plagen der Menschheit. Jährlich erkranken rund 500.000 Menschen, etwa eine Million Menschen sterben daran, meist Kinder, oft in Afrika.

Genetischer Vergleich

Plasmodium falciparum ist der gefährlichste der insgesamt vier Erreger, er ist an 85 Prozent der Infektionen beteiligt – und an fast allen Todesfällen. Der Parasit vermehrt sich auf komplizierte Weise in Blut und Leber. Von seinem nahen Gegenstück beim Affen, Plasmodium reichenowi, war bislang nur ein Isolat bekannt, schreiben Rich und seine Kollegen. Sie präsentieren nun die Analyse von acht neuen P. reichenowi, die aus wilden und in Gefangenschaft lebenden Schimpansen aus Gabun und der Elfenbeinküste stammen. Deren genetischer Vergleich mit den Erbanlagen von P. falciparum lege den Schluss nahe, dass der menschliche vom Erreger beim Affen abstamme, heißt es in "PNAS".

Dies werfe die Frage auf, ob es bis heute eine Übertragung durch Mücken vom Affen auf den Menschen – oder auch umgekehrt – gibt. Malaria ist damit eine weitere bedeutende Krankheit, die vom Tier auf den Menschen überging. Dazu zählen auch HIV, SARS, Ebola oder die Schweinegrippe.

Quelle: ntv.de, dpa

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