Bekämpfung von Malaria Mücken sollen helfen
02.10.2009, 11:37 UhrDie gefürchteten Stechmücken, die Malaria übertragen, können künftig möglicherweise zur Bekämpfung der verheerenden Krankheit eingesetzt werden. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler des Straßburger Forschungsinstituts Inserm und des European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg in einer Studie, die am Freitag im Wissenschaftsmagazin "Science" veröffentlicht wurde.

Weibchen der Anopheles-Mücke.
(Foto: picture-alliance / dpa)
Übertragen wird der Malaria-Erreger durch den Stich von Mücken, die selbst damit infiziert sind. Doch einige dieser Moskitos (Anopheles gambiae) sind resistent gegen den Erreger - sie töten ihn im eigenen Darm ab. Der deutsch-französischen Forschergruppe ist es der Studie zufolge nun gelungen, das Gen zu identifizieren, das einige der Mücken resistent gegen den Malaria-Erreger macht.
Malaria-Überträger verdrängen
Nun könne erkundet werden, in welchen Regionen die resistenten Mücken leben, erläuterte Elena Levashina vom Institut Inserm. Anschließend könnten gezielt nur die Übertrager-Mücken bekämpft und die resistenten verschont werden. Letztere könnten sich so ausbreiten und die Malaria-Überträger verdrängen. Selbst das Züchten vom resistenten Moskitos sei denkbar.
Die Forscher schließen auch nicht aus, dass das Immunsystem aller Mücken dieser Gattung gestärkt werden kann, so dass sie nicht mehr vom Malaria-Parasiten infiziert werden. Diese Parasiten können sich nur vermehren, wenn sie einen Teil ihres Lebens in der Mücke verbringen und einen Teil im menschlichen Körper. Werden immer mehr Mücken resistent, gibt es auch immer weniger Übertragungen der Krankheit auf den Menschen.
Jährlich erkranken weltweit rund 250 Millionen Menschen an Malaria, fast 100 Millionen von ihnen sterben an dem Sumpffieber. Die Hälfte der Opfer sind Kinder unter fünf Jahren und schwangere Frauen. Besonders verbreitet ist die Krankheit in Afrika.
Quelle: ntv.de, AFP