Details können verloren gehen Multi-Tasker nicht effektiver
24.08.2009, 14:32 Uhr
Vor allem berufstätige Mütter sind oftmals sogenannte Multi-Tasker.
(Foto: picture-alliance/ tmn)
Wer beim Telefonieren seine E-Mails erledigt und sich dabei noch vom Fernsehen oder Radio berieseln lässt, könnte am Ende wenig effektiv sein. "Multi-Tasking", das Erledigen mehrerer Aufgaben gleichzeitig, ist zwar zunehmend üblich und gilt auch als "cool", fordert aber seinen Preis. Das stellten Wissenschaftler der Stanford Universität in Palo Alto (Kalifornien) in einer Studie mit 262 Studenten fest.
Sie berichten im Fachblatt PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences) vom Dienstag, dass bei heftigem Multi-Tasking die Fähigkeit leidet, unwichtige Einzelheiten aus dem breiten Informationsfluss zu filtern und die entscheidenden Details im Gedächtnis abzuspeichern. Die mangelnde Konzentration wurde auch beim Umschalten zwischen verschiedenen Aufgaben sichtbar. Die Studenten, die besonders viele Medien gleichzeitig nutzten, reagierten deutlich langsamer als solche, die nicht so intensives Multi-Tasking betrieben.
Ohne Medienberieselung erbrachten beide Gruppen die gleichen kognitiven Leistungen. Ob der Unterschied bei der Wahrnehmung und Verarbeitung von Fakten in der schwächeren Gruppe am Multi-Tasking liegt - oder aber Menschen mit geringerer Konzentrationsfähigkeit zum Multi-Tasking neigen, konnte das Stanford-Team von Eyal Ophir, Clifford Nass und Anthony D. Wagner nicht eindeutig nachweisen.
Quelle: ntv.de, dpa