Weniger schädlich als Röntgen Mumien im "Körperscanner"
24.03.2010, 09:38 Uhr
Terahertz-Strahlen können kein Wasser durchdringen. Doch Mumien sind nahezu wasserfrei. So dringt das Licht weit unter die Haut.
(Foto: picture alliance / dpa)
Tutenchamun im "Körperscanner"? "Warum nicht", haben sich Wissenschaftler aus Freiburg gedacht - und einen vergleichbaren Apparat für Mumien entwickelt. Erstmals sei es nun möglich, die einbalsamierten Leichname mit Terahertz-Strahlung zu durchleuchten, teilt die Universität Freiburg mit. Können bei Flugreisenden verborgene Gegenstände wie Waffen oder Sprengstoff entdeckt werden, erhofft sich das Team um die Wissenschaftler Markus Walther und Andreas Bitzer mit seinem Scanner einen guten Blick auf Knochen und vor allem Gewebe der Altägypter. "Zugegeben, mit der Strahlung sieht man nicht ganz so gut wie mit Röntgen zum Beispiel in einem Computertomographen", sagt Walther. "Aber es hat weniger schädliche Folgen für die Mumie."
Die Terahertz-Strahlen können kein Wasser durchdringen, deshalb wird eine Strahlung beim lebenden Menschen fast vollständig vom wasserhaltigen Körper reflektiert, erklären die Freiburger Experten in der neuen Ausgabe der Fachzeitschrift "American Journal for Physical Anthropology". Somit kann ein gängiger "Körperscanner" nur abbilden, was sich auf der Hautoberfläche befindet. Anders bei einer Mumie: "Mumien sind nahezu wasserfrei", sagt Walther. "Das Terahertz-Licht kann somit, ähnlich wie Röntgenstrahlen, weit unter die Haut und sogar durch den Körper hindurchstrahlen."
Zuletzt war es Wissenschaftlern unter anderem in Mannheim gelungen, mit Hilfe eines seltenen und besonders leistungsfähigen Computertomographen (CT) Mumien aus aller Welt zu analysieren.
Quelle: ntv.de, dpa