Weltraumschrott nimmt Kurs auf ISS NASA fürchtet Kollision
11.07.2011, 14:05 Uhr
Die ISS könnte etwas abkriegen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Internationale Raumstation ISS ist möglicherweise in Gefahr. Ein Trümmerstück eines sowjetischen Satelliten aus den 1970-er Jahren nähert sich dem Raumkomplex. Vielleicht muss die Station ausweichen.
Die US-Weltraumbehörde NASA hat vor einem möglichen Zusammenstoß von sowjetischem Weltraumschrott mit der Internationalen Raumstation ISS gewarnt. Das Trümmerstück von Cosmos 375 - einem 1970 von der Sowjetunion ins All gebrachten Satelliten, der mit einem anderen Satelliten zusammenstieß und auseinanderbrach - könne am Dienstag gegen 18.00 Uhr MESZ mit der ISS kollidieren, teilte die NASA mit. Einzelheiten über die Bewegungsbahn und die Größe des Objekts lägen allerdings nicht vor.
, das erst kurz zuvor geortet worden war. Es flog in 250 Metern Entfernung an der Station vorbei. Die ISS-Besatzung hatte vorsichtshalber in zwei angedockten Sojus-Kapseln Schutz gesucht.
vom Sonntag wollte die NASA sichergehen, dass die für Dienstag geplanten Außenarbeiten von zwei US-Astronauten der ISS durch das nun umherfliegende Trümmerstück nicht gefährdet seien. Andernfalls müsse das Raumschiff ein Ausweichmanöver ausführen, teilte die Weltraumbehörde mit. Die aus einer Frau und drei Männern bestehende Besatzung der "Atlantis" war am Sonntag nach Öffnen der Luken in die ISS gewechselt, wo sie von den dortigen sechs Raumfahrern herzlich empfangen wurde. In den kommenden Tagen sollen 3000 Kilogramm Material und Verpflegung von der "Atlantis" in die ISS gebracht werden.
Der Rückflug der "Atlantis" zur Erde ist für den 20. Juli vorgesehen, vielleicht wird die NASA ihn aber um einen Tag verschieben. Danach ist das US-Shuttle-Programm aus Kosten- und Sicherheitsgründen endgültig Geschichte. US-Astronauten sind künftig zunächst auf russische Sojus-Raketen angewiesen, um zur ISS zu kommen. Die ausgemusterten US-Raumfähren - neben der "Atlantis" auch die "Endeavour" und die "Discovery" - sollen in verschiedenen Museen in den USA ausgestellt werden.
Quelle: ntv.de, AFP