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Ganz ohne belastende Rückstände Nanopartikel beseitigen Schadstoffe

Durch UV-Licht verklumpen die speziellen Nanopartikel.

Durch UV-Licht verklumpen die speziellen Nanopartikel.

(Foto: Nicolas Bertrand)

Nanopartikel werden beargwöhnt. Sie stehen im Verdacht, sich an vielen Stellen im Körper festzusetzen und dort Unheil anzurichten. Doch die Winzlinge können auch nützlich sein.

Kaugummi, Haushaltsreiniger und Kosmetik: Nanopartikel sind in vielen Dingen des alltäglichen Lebens versteckt. Wie die Winzlinge erst Schadstoffe aus Wasser und Böden ziehen können und danach selbst nicht zur Umweltbelastung werden, haben Forscher der Universität Regensburg in Zusammenarbeit mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT, Cambrigde, USA) nun herausgefunden.

Dass man mit Hilfe von Nanopartikeln mit Pestiziden oder Arzneimittelrückständen kontaminiertes Wasser oder Erdreich reinigen kann, ist schon länger bekannt. Dass dabei jedoch die Nanopartikel in der gereinigten Umwelt bleiben und nicht auszuschließen ist, dass sich giftige Nebenprodukte bilden, war ein Problem.  

Aus diesem Grund entwickelten Dr. Ferdinand Brandl vom Institut für Pharmazie der Universität Regensburg gemeinsam mit Prof. Robert S. Langer vom MIT neuartige Nanopartikel, die nicht nur schädliche Chemikalien binden können, sondern sich auch noch so verändern, dass sie leicht beseitigt werden können. Den Forschern gelang es mit Hilfe von UV-Licht, die stabilisierende Hülle der Nanopartikel zu zerstören. Dadurch bildeten die mit den Schadstoffen angereicherten Nanopartikel Klumpen, die einfach zu beseitigen sind.

Die bisherigen Versuche mit Abwasser, Thermodruckpapier und verseuchten Böden konnten zeigen, dass die Methode funktioniert, ohne dass giftige Nebenprodukte zurückblieben. Das Verfahren muss nun weiterentwickelt werden und könnte künftig in der Abwasserbehandlung und der Sanierung von kontaminierten Böden zum Einsatz kommen. Ihre Entdeckung stellten die Forscher in der Fachzeitschrift "Nature Communications" vor.

Quelle: ntv.de, jaz

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