Studie schlägt Alarm Österreichs Gletscher schwinden rapide
10.04.2025, 17:40 Uhr Artikel anhören
Der Kaunergrat (l) in den Ötztaler Alpen, aufgenommen im Jahr 2003 und im Jahr 2023 (r).
(Foto: picture alliance/dpa/ÖAW via APA)
Eine Studie bestätigt, dass die Gletscher in Österreich in hohem Tempo dahinschmelzen. Experten warnen, dass schnelles Handel notwendig sei, um zumindest einen Teil zu retten. Doch das Zeitfenster schließt sich.
Die einst mächtigen Gletscher in Österreich könnten angesichts des Klimawandels laut Experten schon in absehbarer Zeit fast völlig verschwinden. Um wenigstens einen kleinen Teil der Eismassen zu retten, müsste der Temperatur-Anstieg auf 1,5-Grad begrenzt werden, heißt es in einer Studie eines österreichisch-britischen Forschungsteams, die in der Fachzeitschrift "The Cryosphere" veröffentlicht wurde. In der Region Ötztal und Stubaital seien zwischen 2006 und 2017 bereits fünf Gletscher verschwunden.

Vorher und nachher: Ötztaler Alpen (oben) im Juli 2017 und im Vergleich dazu im Juli 2023 (unten).
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Aktuell sei mit einem Temperatur-Anstieg von 2,7 Grad zu rechnen. "Das Zeitfenster schließt sich sehr schnell", sagt Mitautor Fabien Maussion von der Universität Bristol und Innsbruck.
Die Prognose der Forscher bezieht sich auf Gletscher in Tirol. Die Ergebnisse seien aber auf ganz Österreich anwendbar, so die Studie. "Wir schauen den Gletschern beim Verschwinden zu. Eisreste, die keine Fließbewegung und kein Nährgebiet mehr haben, sind eigentlich keine Gletscher mehr. Man nennt sie Toteis", so eine Forscherin vom Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).
Quelle: ntv.de, kst/dpa