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Geringerer Nestraub Pole schützen Zugvögel

Mit jedem Breitengrad, den die Zugvögel zu den Polen fliegen, sinkt das Risiko des Nestraubs. Die beschwerliche Reise der Vögel schützt ihren Nachwuchs.

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die mühsame, aufwendige, gefährliche und energiezehrende Reise zu den Polen bringt Zugvögeln mehr Sicherheit für ihren Nachwuchs. Dieser Zugewinn lässt sich nach einer neuen Untersuchung von Biologen nun auch beziffern: Mit jedem Breitengrad in Richtung zu den Polen sinkt das Risiko für einen Nestraub um 3,6 Prozent. Das berichtet eine Gruppe um Laura McKinnon von der kanadischen Université de Quebec im Journal "Science".

1555 künstliche Nester

Ihr Experiment war mit einigem Aufwand verbunden. Das Team verteilte und bestücke 1555 künstliche Nester in Kanada. Die Nester lagen in Nord- Süd-Richtung, etwa entlang des 50. Längengrades. Das südlichste befand sich auf der Akimiski-Insel (53 Grad nördliche Breite), das nördlichste in der Region Alert auf Ellesmere Island (82 Grad nördliche Breite). Dazwischen liegen rund 3350 Kilometer. Jedes Nest wurde mindestens zwei Jahre auf Verluste geprüft. Am Ende stand fest: Im Süden ist das Risiko für Verluste und Attacken durch Füchse oder andere Räuber am größten, im arktischen Norden am geringsten. Über die Entfernung dieser 29 Breitengrade sank das Bedrohungsrisiko um 65 Prozent, heißt es in dem Journal weiter.

Viele in der Arktis brütende Vögel legen im Jahreslauf beeindruckende Strecken zurück. Einige brüten in Südamerika oder Südafrika, andere in Ozeanien. Um die vergleichsweise gefahrlosen Brutgebiete zu erreichen, müssen Zehntausende Kilometer zurückgelegt werden. Dieser hohe Aufwand bringt den Tieren deutlich mehr Sicherheit, erklären McKinnon und ihre Kollegen.

Quelle: ntv.de, dpa

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