TV-Signal ausgeschaltet Progress erfolgreich angedockt
04.07.2010, 18:55 UhrNach dem peinlich missglückten ersten Andockversuch, schafft es der Progress-Transporter im zweiten Anlauf, an der Internationalen Raumstation festzumachen.
Im zweiten Versuch hat das unbemannte Raumschiff "Progress 38" erfolgreich an die Internationale Raumstation ISS angedockt. Das teilte das Flugleitzentrum nahe Moskau nach Angaben der Agentur Interfax mit. Ein erstes war am Freitagabend gescheitert, weil die Signale eines Überwachungsmonitors der ISS den Autopiloten der "Progress" gestört hatten. Das russische Versorgungsschiff hatte die ISS am Freitag um etwa drei Kilometer verfehlt.
Der Autopilot des Weltall-Vehikels hatte eine halbe Stunde vor der geplanten Andockzeit plötzlich versagt, erklärte die US- Weltraumbehörde NASA. Für die ISS-Besatzung sei es zu spät gewesen, die manuelle Kontrolle über den Frachter zu übernehmen, um ihn ins Ziel zu lotsen. "Die Crew berichtete, wie sie die "Progress" vorbeidriften sah", sagte ein NASA-Sprecher.
Deshalb wurde das TV-System für den Überwachungsmonitor beim zweiten Anlauf ausgeschaltet, teilte die US-Weltraumbehörde NASA mit. Das TV-System sollte dem russischen ISS-Kommandanten Alexander Skworzow eigentlich ein Echtzeit-Bild des Manövers ermöglichen. Stattdessen störte es den Autopiloten. Russische Techniker versicherten, dass der Autopilot einwandfrei funktioniere und alle Systeme an Bord der "Progress" normal arbeiteten. Auch der zweite Andockversuch wurde von einem Computer gesteuert. Der Transporter hat mit rund 2,6 Tonnen Lebensmitteln und Ausrüstung an Bord.
Der Vorfall sei für die sechsköpfige Besatzung der Raumstation ungefährlich gewesen, teilte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos mit. An Bord der ISS, des Außenpostens der Menschheit in rund 350 Kilometern Höhe über der Erde, arbeiten derzeit drei russische Kosmonauten sowie drei US-Astronauten.
Quelle: ntv.de, dpa