Wissen

Forscher schlagen Alarm Schlangenbestand geht zurück

Seit 1998 geht der weltweite Bestand von Schlangen zurück. Forscher können über die Gründe nur spekulieren, da sich eine genaue Ursache bisher nicht ausmachen lässt.

18863169.jpg

(Foto: picture alliance / dpa)

Eine internationale Studie warnt vor einem dramatischen Rückgang bei Schlangen. "Unsere Daten zeigen einen alarmierenden Trend", schreibt das Team um Chris Reading vom Centre for Ecology and Hydrology im englischen Wallingford in den "Biology Letters" der britischen Royal Society. Die Gruppe hatte 17 Schlangenpopulationen (insgesamt acht Arten) in Großbritannien, Frankreich, Italien, Nigeria, und Australien analysiert. Bei elf dieser Populationen zeigte sich binnen kurzer Zeit ein starker Rückgang. Womöglich geht also auch die Zahl der Schlangen weltweit zurück, ebenso wie jene der Frösche und Vögel, fürchten die Forscher.

Zwar lasse sich derzeit keine genaue Ursache ausmachen, schreiben sie. Vermutlich handele es sich um eine Kombination von Gründen, etwa aus Verlust des Lebensraumes und einem schlechteren Beuteangebot. Beides wiederum könnte einen gemeinsamen Anlass haben, womöglich den Klimawandel.

Rückgang seit 1998

Reading und seine Kollegen ziehen Parallelen, etwa zum weltweit beobachteten Rückgang der Amphibien. Die Frösche etwa verschwinden, weil UV-Strahlen die Kaulquappen schädigen, zunehmend Gift und hormonähnliche Substanzen ins Wasser geraten, ein schädlicher Pilz um sich greift und der Klimawandel die Lebensräume verändert. Zusammengenommen entsteht ein großer Druck auf die Tiere. Etwas Ähnliches könnte sich derzeit bei den Schlagen abspielen.

Die Zahl der Schlangen geht der Studie zufolge etwa seit 1998 zurück. Bis dahin war sie relativ stabil, danach sank sie deutlich. Im Anschluss daran blieben die Zahlen auf niedrigerem Niveau stabil – aber ohne Zeichen einer Erholung. Zwei Drittel der beobachteten Populationen sei auf diese Weise geschrumpft. "Unglücklicherweise gibt es keinen Grund dafür anzunehmen, dass sich dieser Trend in Zukunft umdrehen wird", schreiben die Wissenschaftler.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen