Blitze und Wolkenwirbel Venus ähnelt der Erde
28.11.2007, 19:00 UhrDer Planet Venus ist trotz der extremen Klimaunterschiede in mancher Hinsicht erdähnlicher als gedacht: Es gibt dort unter anderem Blitze und vergleichbare Luftströmungen an den Polen. Das zeigen Ergebnisse der europäischen Raumsonde "Venus Express", die in neun Artikeln des britischen Fachblatts "Nature" vorgestellt werden. Die Erkenntnisse aus einem Jahr "Venus Express"-Expedition könnten helfen, zu erklären, wie der Zwilling der Erde das extreme Klima und die harschen Oberflächenbedingungen entwickelt hat, die heute dort herrschen, betont Hkan Svedhem von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA.
Die Venus ist mit 12 100 Kilometern Durchmesser fast genauso groß wie die Erde und hat fast dieselbe Schwerkraft. Der innere Nachbar der Erde kreist in knapp 225 Tagen um die Sonne. Allerdings dreht sich die Venus nur sehr langsam um die eigene Achse, so dass ein Venustag mit 243 Erdentagen länger ist als ein Venusjahr. Auf der Schwester der Erde herrschen höllische Temperaturen von etwa 500 Grad Celsius, und in der dichten Atmosphäre hängen Wolken konzentrierter Schwefelsäure.
"Venus Express" hat unter anderem beobachtet, welche Partikel aus der Venusatmosphäre ins Weltall entkommen. Die häufigsten chemischen Elemente sind dabei Sauerstoff, Helium und Wasserstoff, wie die Forscher in "Nature" berichten. Dies könne helfen, zu erklären, wie die Venus ihr ursprüngliches Wasser ans Weltall verloren habe. Die Raumsonde habe auch den ersten eindeutigen Beweis für Blitze in der Venusatmosphäre geliefert. Darüber hinaus erinnerten große Wolkenwirbel am Südpol der Venus an die irdische Atmosphärenzirkulation der Winterhemisphäre.
Quelle: ntv.de