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Psychische Extremsituation Warten auf ein Spenderorgan

Auch wenn die Zahl der Organspender allmählich steigt, sind die zur Verfügung stehenden Organe längst nicht ausreichend.

Auch wenn die Zahl der Organspender allmählich steigt, sind die zur Verfügung stehenden Organe längst nicht ausreichend.

(Foto: picture-alliance/ ZB)

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) sieht Defizite in der psychologischen Betreuung schwerstkranker Menschen, die auf ein Spenderorgan warten. „Außerhalb der Transplantationszentren gibt es fast keine begleitende psychotherapeutische Behandlung für diese Patientengruppe“, sagte die geschäftsführende Ärztin der DSO-Region Ost, Christa Wachsmuth.

Dabei sei eine Organtransplantation eine psychische Extremsituation für Patienten und Angehörige. In Deutschland stehen derzeit rund 12.000 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Auch in den Transplantationszentren an den Universitätskliniken sei eine psychologische Betreuung der Patienten bisher nicht vorgeschrieben, sagte Wachsmuth. „Die meisten stellen trotzdem Psychologen zur Verfügung, aber das reicht nicht aus.“

Bei niedergelassenen Psychotherapeuten betrage die Wartezeit auf einen Behandlungsplatz oftmals mehrere Monate. „Es sterben aber jeden Tag drei Patienten auf der Warteliste.“ Nicht jedem Psychotherapeuten sei zudem die spezielle Problematik der Organspende vertraut. Die DGO will gemeinsam mit den Psychotherapeutenkammern ein Netzwerk aufbauen, um Betroffenen rasch professionelle Hilfe zu ermöglichen. Bundesweit wurden nach Angaben der DSO in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 2047 Organtransplantationen vorgenommen, im Vergleichszeitraum 2008 waren es 1984.

Quelle: ntv.de, dpa

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