Keinesfalls die Hand reichen! Wenn das Eis nicht trägt
25.01.2006, 16:20 UhrWer einen ins Eis Eingebrochenen bemerkt und nicht sofort Rettungskräfte rufen kann, darf sich ihm auf keinen Fall gehend nähern. Denn die Gefahr ist groß, dabei selbst einzubrechen.
"Man sollte sich hinlegen, um die Last auf dem Eis zu verteilen", erklärt Dominic Mollocher von der Wasserwacht Bayern in München. Ebenso wenig darf der Helfer dem Verunglückten eine Hand reichen, um ihn aus dem Wasser zu ziehen. Sonst könnte der Retter selbst ins Wasser geraten.
Besser ist es, dem Eingebrochenen einen Gegenstand wie ein Stück Holz, einen Ast oder auch ein Kleidungsstück zu reichen, an den er sich klammern kann. Hat der Retter keine andere Wahl als sich selbst ins Wasser zu begeben, sollte er vorher beengende Kleidung abgelegen. "Sie saugt sich sonst voll und zieht sich zusammen, so dass man sich nicht mehr bewegen kann", so Mollocher weiter.
Am Ufer ist wichtig, den Verunglückten ruhig zu lagern und zuzudecken. "Man darf nicht sagen: Spring auf und beweg dich." Heiße Getränke sind ebenso tabu. Beides kann zum "Bergungskollaps" führen und schlimmstenfalls tödlich enden. Ist die Person bewusstlos, muss ihre Atmung kontrolliert werden. Im Ernstfall heißt es, den Verunglückten wiederzubeleben.
Beim Rufen der Rettungskräfte kommt es ganz besonders darauf an, den Unglücksort so konkret wie möglich zu benennen. "Je genauer die Angaben sind, desto schneller kann Hilfe kommen", sagt Mollocher. Hilfreich ist es auch, den Rettungskräften zu sagen, wie lange der Verunglückte im Wasser gelegen hat - oder bei einem gescheiterten Rettungsversuch, wie lange er sich schon dort befindet.
Quelle: ntv.de