Patienten mit Herzproblemen Zahnärzte aufklären
23.11.2006, 11:50 UhrPatienten sollten ihren Zahnarzt vor einer Betäubung über ihre Herzprobleme und Gefäßkrankheiten informieren. Das rät Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer in Berlin.
"Die Betäubungsspritze kann das Stresshormon Adrenalin enthalten, das gefäßverengend wirkt", so der Experte. Dadurch werde gewährleistet, dass das Anästhetikum intensiv an dem für ihn bestimmten Ort wirkt.
Bei Menschen, die schon einen Herzinfarkt hinter sich haben, oder an anderen schweren Gefäßkrankheiten leiden, kann das Adrenalin zu Herz-und Kreislaufproblemen führen, erläutert der Zahnarzt Oesterreich. Wenn der Zahnarzt über die Vorerkrankungen Bescheid weiß, kann er auch andere Betäubungsmittel ohne Adrenalin einsetzen.
"Ernst zu nehmende Zwischenfälle in Zahnarztpraxen sind äußerst selten", sagt Oesterreich weiter. Grundsätzlich sei auch die Menge an Adrenalin, die der Körper selbst in der Stresssituation beim Zahnarzt ausschüttet größer, als die in der Betäubungsspritze enthaltene Menge. Dennoch sollten Patienten ihrem Zahnarzt sicherheitshalber sagen, wenn sie in Stresssituationen zu Herzrasen neigen, auch wenn bei ihnen noch keine Herz-Kreislauf-Erkrankungen festgestellt wurden.
Quelle: ntv.de