Historisches Manöver erfolgreich Rosetta kreist um "Tschuri"
06.08.2014, 12:18 Uhr
Es ist geschafft: Nach zehn Jahren auf der Jagd nach dem Kometen ist Rosetta heil an ihrem Ziel angekommen. Die Raumsonde kreist nun um "Tschuri". Auch wenn ein großer Schritt getan ist - die eigentliche Mammutaufgabe steht noch bevor.
Jubel im Kontrollzentrum: Das Einschwenkmanöver der Raumsonde Rosetta in den Orbit um den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko, kurz "Tschuri", ist erfolgreich verlaufen. Die europäische Raumsonde hat damit nach mehr als zehn Jahren Reise durchs All ihr Ziel erreicht. Unter dem Beifall der 120 Gäste und rund 200 Medienvertreter im Satelliten-Kontrollzentrum Esoc in Darmstadt gab Esa-Flugdirektor Andrea Accomazzo bekannt, dass Rosetta erfolgreich in die Umlaufbahn des 1969 entdeckten Kometen eingeschwenkt sei. Erste Bilder aus nächster Nähe erreichten bereits das Kontrollzentrum.
Schon jetzt ist die Mission eine historische: Noch nie gelang es einer Raumsonde, in den Orbit eines Kometen einzuschwenken. Rosetta und ihr Kompagnon sind derzeit rund 405 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Die Reise war für die Sonde aber alles andere als ein Direktflug. Seit dem Start im Jahr 2004 flog Rosetta dreimal an der Erde und einmal am Mars vorbei, um Schwung zu holen. Außerdem passierte sie bei der Reise zu "Tschuri" auch die Asteroiden "Steins" und "Lutetia".
Bis Oktober soll nun auf dem Himmelskörper ein passender Landeplatz für die knapp einen Kubikmeter große "Rosetta"-Landeeinheit "Philae" gefunden werden.
Im November folgt dann der heikelste Abschnitt der Mission: die erste Landung überhaupt auf einem Kometen. Mit der Mission "Rosetta" will die europäische Weltraumorganisation Esa nicht nur Weltraumgeschichte schreiben, sondern vor allem auch Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems gewinnen.
Quelle: ntv.de, fma/dpa