Vor allem Kleinkinder betroffen RKI sieht RSV-Welle anrollen
07.12.2023, 10:10 Uhr Artikel anhören
Im vergangenen Jahr fiel die RSV-Infektionswelle besonders heftig aus.
(Foto: picture alliance/dpa)
Husten, Niesen, Fieber: Immer mehr Kinder stecken sich laut Robert-Koch-Institut mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus an. Vor allem die Kleinsten unter ihnen müssen ins Krankenhaus. Denn bei schwerem Verlauf kann eine Beatmung nötig sein.
In Deutschland hat nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Welle der RSV-Erkrankungen begonnen. Der Beginn werde rückwirkend auf die Woche ab dem 20. November datiert, wie das RKI in seinem aktuellen Wochenbericht zu akuten Atemwegserkrankungen mitteilte. RSV ist die Abkürzung für Respiratorisches Synzytial-Virus.
"Insbesondere Kinder unter zwei Jahren sind von einer Krankenhauseinweisung mit RSV-Infektion betroffen", schreibt das RKI zur derzeitigen Lage. Daneben spielen laut Bericht in Deutschland derzeit insbesondere Corona-Infektionen und Erkältungen durch Rhinoviren eine Rolle. Eine Grippewelle ist bisher nicht in Sicht.
Kinder bekommen bei einer RSV-Infektion meist zuerst eine laufende Nase und verlieren den Appetit. Der Rachen kann entzündet sein. "Husten und Niesen folgen, und häufig tritt Fieber auf", schreibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf ihrer Webseite. In der Folge seien zum Beispiel Lungenentzündungen möglich. Bei schwerem Verlauf könne eine Beatmung nötig sein.
Experten erwarten normale Welle
Im vergangenen Herbst und Winter hatte es in vielen Ländern eine heftige RSV-Welle gegeben. Betroffen waren viele Kinder, die wegen der Corona-Pandemie und den dagegen getroffenen Maßnahmen zuvor keinen Kontakt zu dem Erreger hatten. Kliniken und Kinderarztpraxen waren zeitweise überlastet. Für diesen Winter erwarten deutsche Fachleute nun wieder eine normalere Welle.
Als Risikogruppen für schwere Verläufe gelten bei RSV zum Beispiel Frühgeborene, Kinder mit Lungen-Vorerkrankung oder mit Herzfehler, Erwachsene über 65 und Menschen mit beeinträchtigtem Immunsystem. Grundsätzlich kann man in jedem Alter daran erkranken und sich wiederholt infizieren. Nach RKI-Angaben wurde die Verbreitung in der Bevölkerung lange Zeit unterbewertet. Eine RSV-Meldepflicht ist noch relativ neu.
Quelle: ntv.de, hny/dpa