Frage & Antwort

Frage & Antwort, Nr. 334 Kann Creme auch Salbe sein?

Es heißt zu Recht Sonnencreme und nicht Sonnensalbe.

Es heißt zu Recht Sonnencreme und nicht Sonnensalbe.

(Foto: picture alliance / dpa)

In der Sommerzeit benutze ich regelmäßig Sonnencreme. Neulich fragte mich mein Freund, warum das nicht Sonnensalbe heiße. Darüber hinaus gibt es aber Sonnenlotionen oder Sonnenmilch. Aber was ist denn nun der Unterschied? (fragt Sabine H. aus München)

Es gibt Haut-, Sonnen- und Zahn-Cremes. Sie alle haben eines gemeinsam: ihre weiche Konsistenz. Salben dagegen kennt man vorwiegend aus Apotheken, in denen sie manchmal sogar individuell angefertigt werden. Doch gibt es wirklich einen Unterschied zwischen Cremes und Salben?

Herstellung einer Salbe in einer Apotheke.

Herstellung einer Salbe in einer Apotheke.

(Foto: picture alliance / dpa)

Den gibt es - auch wenn das Einsatzgebiet Haut für beide Produkte das gleiche ist, ist doch der Grund für die Anwendung verschieden: Salben sind in der Regel Zubereitungen, die aus medizinischen Gründen benutzt werden. Cremes dagegen zählen zu den kosmetischen Produkten, die zur Pflege und zum Schutz der Haut zum Einsatz kommen.

Diese unterschiedlichen Aufgaben bringen eine grundlegende Unterscheidung bei der Zusammensetzung der beiden Produkte mit sich. Salben sind wesentlich fetthaltiger als Cremes. In Salben, die meistens streichfähig sind, werden oftmals Arzneien untergerührt. Nach dem Auftragen können die heilsamen Wirkstoffe über die Haut aufgenommen werden und sich im Körper verteilen. Salben lassen sich wegen ihres hohen Fettanteils nicht mit Wasser abwaschen. Aus diesem Grund können sie auch als Schutzschicht dienen. Salben sind nur zur äußeren Anwendung bestimmt. Es gibt allerdings einige Ausnahmen, die zum Auftragen auf die Schleimhäute, zum Beispiel in der Nase, entwickelt wurden.

Wasseranteil ist entscheidend

Cremes haben im Vergleich zu Salben eine wesentlich weichere Konsistenz. Das liegt daran, dass in diesen der Wassergehalt wesentlich höher ist als in Salben. In Cremes dürfen Teeauszüge, Kräuterextrakte und andere wässrige Anteile enthalten sein. Da sich Öl und Wasser aber nicht einfach miteinander verbinden, muss ein weiterer Rohstoff hinzugefügt werden, ein sogenannter Emulgator. Dieser Hilfsstoff sorgt dafür, dass sich wässrige und fettige Anteile zu einer Emulsion mischen lassen. Cremes lassen sich außerdem auf der Haut besser verteilen und ziehen besser ein als Salben.

Sowohl bei den Cremes als auch bei Salben unterscheidet man zusätzlich zwischen hydrophoben (wassermeidenden) und hydrophilen (wasserliebenden) Arten. Es kommt dabei darauf an, ob es sich um eine Wasser-in-Öl-Emulsion (W/Ö) oder um eine Öl-in-Wasser-Emulsion (Ö/W) handelt, also welcher Stoff den anderen umschließt. Daraus ergeben sich dann auch die speziellen Eigenschaften, die bei der Anwendung auf der Haut erzielt werden sollen.

Cremes, die auf einer Wasser-in-Öl-Basis hergestellt werden, sind hydrophob und vor allem für trockene Haut geeignet. Sie hinterlassen einen Fettfilm auf der Haut. Cremes, die dagegen auf Öl-in-Wasser-Basis hergestellt wurden, sind hydrophil und für die Haut sehr feuchtigkeitsspendend. Man kann sie gut mit Wasser abwaschen und sie ziehen gut in die Haut ein. Je fettiger die Haut, umso mehr Wasser sollte die Pflege enthalten. Der Unterschied zwischen Salben und Cremes ist also gravierend. Umgangssprachlich werden die Begriffe manchmal allerdings als gleichbedeutend benutzt.

Übrigens: Lotionen oder Bodymilks sind eine Form der Cremes. Sie sind flüssiger als diese und enthalten einen noch höheren Wasseranteil. Er beträgt in solchen Produkten meist um die 70 Prozent. Lotionen sollten nicht im Gesicht angewendet werden, da sie sogenannte Spreitungsmittel enthalten. Diese sorgen für eine bessere Verteilbarkeit auf der Haut und könnten die Augen reizen.

Quelle: ntv.de

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