Frage & Antwort Was wird aus dem Bauchnabel?
09.09.2022, 11:49 Uhr (aktualisiert)
Die Nabelschnur ist in den letzten Jahrzehnten ein begehrtes Forschungsobjekt geworden, da sich im Nabelschnurblut Stammzellen befinden.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Was passiert mit dem Bauchnabelgefäß nach der Geburt? Der Nabel außen fällt ab, aber was passiert innerhalb des Körpers? Immerhin ist das ja ein großes Blutgefäß. Und hat jeder Mensch einen individuellen Bauchnabel? (fragt Heidemarie N. aus Ludwigshafen)
Nicht nur außen, sondern auch innen vertrocknen die Bauchnabelgefäße nach der Geburt, erklärt Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte e.V. Besser gesagt, sie verkümmern im Körper. Die zwei Nabelarterien und die eine Nabelvene, die zusammen die Nabelschnur bildeten, bleiben als Stränge im Körper zurück. Sie transportieren nun kein Blut mehr und haben auch keine andere Funktion im menschlichen Körper. Manche Menschen mit Bauchschmerzen oder Blähungen haben auch Schmerzen in Nabelnähe. Das ist ein Hinweis darauf, dass die übriggebliebenen Stränge gedehnt oder anderweitig beansprucht werden, so Albring weiter.
Ist das Aussehen des Bauchnabels etwas Individuelles wie ein Fingerabdruck?
Das ist durchaus möglich, antwortet Albring. Angefangen von der Größe des Loches im Bauch über den Aufbau bis hin zur Art der Abtrennung der Nabelschnur ist verschiedenes Aussehen möglich. In seltenen Fällen gibt es sogar nur eine Nabelarterie. Die Variationen der Natur sind vielfältig. Ob aber tatsächlich jeder Bauchnabel anders aussieht, kann Albring nicht mit Gewissheit sagen.

Der Bauchnabel eines elf Tage alten Kindes. Deutlich ist hier der vertrocknete Rest der Nabelschnur zu erkennen.
(Foto: wikipedia)
Übrigens: So funktioniert die Nabelschnur
Die Nabelschnur, die durchschnittlich 60 Zentimeter lang und 10 bis 20 Millimeter dick ist, transportiert pro Tag rund 350 Liter Flüssigkeit zwischen dem Embryo und der werdenden Mutter hin und her. Die beiden Arterien transportieren kohlendioxidreiches Blut vom Kind zur Mutter zurück. Über die Vene wird das ungeborene Kind versorgt.
(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 24. November 2009 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de