Frage & Antwort

Frage & Antwort Warum juckt ein Mückenstich?

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(Foto: picture alliance / dpa)

Warum juckt ein Mückenstich überhaupt? (fragt Inken B. aus Braunschweig)

Mücken sind die ungeliebten Begleiter des Sommers. Am häufigsten stechen sie am Ende eines warmen Sommertages. Einige Minuten nach dem Stich beginnt die Einstichstelle zu jucken und anzuschwellen. Oftmals entsteht eine hässliche Quaddel. Diese unangenehmen Reaktionen stammen von unserem körpereigenen Immunsystem, das auf die körperfremden Proteine, die von der Mücke stammen, reagiert.

Aber zunächst zur Mücke selbst: Mücken ernähren sich von Pflanzensäften. Nur die weiblichen Tiere der Stechmücke benötigen das Blut, jedoch nicht als Nahrung, sondern für die Bildung von Eiern nach der Befruchtung durch das Männchen. Mit Hilfe von Zacken an ihrem Saugrüssel kann die Mücke winzige Schnitte in die Haut ritzen. Das Einstechen wird meistens gar nicht vom Opfer der Mücke bemerkt. Gleich danach wird direkt in die Wunde der Speichel der Mücke eingespritzt, der dafür sorgt, dass das Blut beim Saugen flüssig bleibt. Erst wenn die Mücke genug Blut aufgesaugt hat, etwa genau so viel, wie sie wiegt, lässt sie von ihrem Opfer ab.

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Frauen und Kinder werden wegen ihrer höheren Körpertemperatur öfter gestochen als Männer.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

"Der menschliche Körper bekämpft die fremden Proteine, die aus dem Speichel des Tieres stammen. So entsteht eine Art allergische Reaktion, die manchmal auch eine kleine Entzündung verursachen kann", erklärt Julian Heiermann vom Naturschutzbund Deutschland (NABU). Die Reaktionen des Immunsystems können von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark sein.

Nicht kratzen, sondern kühlen

Eltern warnen immer wieder ihre Kinder, dem Juckreiz nach einem Mückenstich nachzugehen. Zu Recht, denn wer kratzt, der verteilt das vom Immunsystem ausgeschüttete Histamin großflächig unter der Haut und fördert so die Ausschüttung. Der Mückenstich schwillt weiter an, wird rot und heiß, was zu einem noch stärkerem Juckreiz führt. Wird die Haut durch das Jucken beschädigt, kann sogar eine Infektion durch Keime, die man an den Händen hatte, dazukommen. Das Jucken verlängert also das Leiden.

Aus diesem Grund sollte man kurz nach einem Mückenstich die betroffene Hautstelle kühlen. Ist das nicht möglich, kann auch Spucke auf der Einstichstelle eine leicht kühlende Wirkung erzielen. Noch besser ist es jedoch, die Mückenstiche durch lange Kleidung ganz zu vermeiden. Von chemischen Mitteln rät Julian Heiermann allerdings ab. Die Nebenwirkungen der Gifte könnten für den Menschen gefährlicher sein als die Mückenstiche selbst. Auch die aktive Bekämpfung von Mücken sieht der Naturschützer ungern, da die Tiere einen wichtigen Platz im Ökosystem einnehmen. Sie sind Nahrung für viele Vogelarten, aber auch für Fledermäuse und Amphibien.

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Schwärmende Mücken stechen in der Regel nicht.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Bisher gelten die einheimischen Mückenarten als ungefährlich. Experten warnen jedoch, dass durch den Klimawandel Insektenarten eingeschleppt werden könnten, die gefährliche Krankheiten, wie West-Nil- oder Dengue-Fieber auslösen könnten.

Übrigens:  Mücken, die in Schwärmen auftreten, sind meistens männliche Tiere, die ungefährlich sind. Durch ihr Tanzen und Summen wollen sie die Weibchen für die Paarung anlocken.

Quelle: ntv.de

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