Frage & Antwort, Nr. 130 Was machen Fische bei Hitze?
15.07.2010, 13:31 Uhr
Besonders für Dorsche ist ein sinkender Sauerstoffgehalt problematisch. In einer Tiefe von 20 Metern fühlen sich diese Fische zurzeit wohler.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Ostsee bringt es zurzeit stellenweise auf 22 Grad. Für ihre Bewohner ist das nicht nur ungewohnt warm, sie bekommen auch weniger Sauerstoff. Wie gehen die Fische damit um?
"Die Fische flüchten in tiefere Wasserschichten, die noch immer deutlich kühler sind", antwortet Christopher Zimmermann vom Institut für Ostseefischerei in Rostock.
Mit steigenden Temperaturen sinke der Sauerstoffgehalt im Wasser, was vor allem für Dorsche problematisch sei. In den tieferen küstennahen Ostseegewässern von bis zu 20 Metern herrschten jedoch derzeit noch Temperaturen um 15 bis 16 Grad und damit angenehme Bedingungen für die Fische.
Vermehrtes Fischsterben möglich
Der Hering sei dagegen weitaus anpassungsfähiger. Er könne Veränderungen in der Temperatur wie auch im Salzgehalt gut tolerieren, so der Fischereibiologe. Problematisch werde es allerdings bei ablandigem Wind, vor allem dann, wenn er sehr plötzlich auftrete. Dabei ströme innerhalb kürzester Zeit warmes und sauerstoffarmes Wasser in die Küstenbereiche. Die Fische hätten dann geringe Chancen zu entkommen. Solche Situationen könnten auch zu einem vermehrten Fischsterben führen.
Die Hitze hat die Ostsee stellenweise auf mediterrane Temperaturen gebracht. Rügen und Usedom etwa erreichten dem Deutschen Wetterdienst zufolge mit 22 Grad so hohe Werte wie die griechische Insel Korfu.
Quelle: ntv.de, dpa