Fundsache

Fundsache, Nr. 791 165 Millionen Jahre alte Spinne

Die Überreste begründen eine neue Spinnengattung.

Die Überreste begründen eine neue Spinnengattung.

(Foto: dpa)

Eine 165 Millionen Jahre alte Spinne haben Forscher in China ausgegraben. Bei dem Fossil seien sogar noch Borsten an den Spinnenbeinen zu erkennen, schreiben die Paläontologen im Heidelberger Fachjournal "Naturwissenschaften". Die Überreste stammen aus dem Erdzeitalter des mittleren Jura und begründen eine ganz neue Spinnengattung, wie Paul Selden von der Universität von Kansas (USA) und Diying Huang von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften berichten.

Hier im Bild: das behaarte Spinnenbein.

Hier im Bild: das behaarte Spinnenbein.

(Foto: dpa)

Die Nachfahren des urzeitlichen Krabbeltiers kämen heute nur noch in einem eng begrenzten Gebiet im Südwesten der USA, in Mexiko und in der angrenzenden Karibik vor. Sie ähnelten dem Fossil stark, was auf nur geringe Veränderungen im Lauf der Evolution hinweise. Der Fund in vulkanischem Tuffstein aus der Inneren Mongolei sei mindestens 120 Millionen Jahre älter als die bislang frühesten Fossilien aus der Spinnenfamilie namens Plectreuridae. Er lege außerdem nahe, dass diese Familie früher sehr viel weiter verbreitet war und im Laufe der Jahrmillionen im größten Teil ihres ehemaligen Verbreitungsgebiets ausgestorben sei.

Die bislang unbekannte Spinne bekam den wissenschaftlichen Gattungsnamen Eoplectreurys, der nach dem griechischen Wort Eos (Dämmerung) auf die Verwandtschaft mit der heute lebenden, sehr ähnlichen Gattung Plectreurys hinweist. Die neue Spinnenart wurde nach dem Spinnenexperten Willis J. Gertsch Eo ys gertschi getauft.

Quelle: ntv.de, dpa

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