Fundsache

Fundsache, Nr. 335 Älteste Cäsar-Büste

Archäologen sind in einem Flussbett in Südfrankreich auf die bislang älteste Büste des römischen Kaisers Julius Cäsars gestoßen. "Selbst in Rom hat man nie ein Abbild von Cäsar aus seinen Lebzeiten gefunden", sagte der französische Wissenschaftler Luc Long, der die Grabungen in der Rhône in Arles leitet. Bislang seien 20 bis 25 Abbilder des römischen Feldherren bekannt gewesen, aber sie seien alle nach Cäsars Tod entstanden. Der neue Fund stamme vermutlich aus den Jahren 49 bis 46 vor unserer Zeitrechnung, als Cäsar etwa fünfzig Jahre alt gewesen sei und gerade die römische Siedlung Arles gegründet habe. Die Büste von Cäsar sei bis auf die abgebrochene Nase gut erhalten, sagte Long. "Ich habe ihn sofort erkannt."

Long bezeichnete das Cäsar-Abbild als "Teil des Weltkulturerbes". Er nehme an, "dass die Büste in den Fluss geworfen wurde, nachdem Cäsar ermordet worden war. Es wäre damals nicht gut gewesen, als ein Anhänger von ihm zu gelten." Insgesamt wurden bei Sucharbeiten am rechten Rhône-Ufer zwischen August und Oktober 2007 rund hundert Objekte geborgen. Dazu zählen ein korinthisches Marmor-Kapitell, Säulen, eine Neptun-Statue aus dem dritten Jahrhundert und eine Gefangenenskulptur in Bronze.

"Die Büste wurde durch den Fluss nur wenig beschädigt", sagte der Archäologie-Experte Jean-Bernard Memet nach einer eingehenden Untersuchung des Fundstücks. Die Marmorbüste stellt Cäsar mit Glatze und alt wirkenden Gesichtszügen dar.

Quelle: ntv.de

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