Fundsache, Nr. 524 Brutstätte der Lederschildkröten
22.05.2009, 14:55 UhrAn keinem anderen Ort legen so viele der bedrohten Lederschildkröten Eier wie an den Stränden des afrikanischen Landes Gabun.
  1965 verirrte sich Lederschildkröte "Marlene" in die Gewässer der Ostsee vor Stralsund.
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
 An keinem anderen Ort legen so viele der bedrohten Lederschildkröten Eier wie an den Stränden des afrikanischen Landes Gabun. Das berichten Forscher der Universität Exeter (Großbritannien). 
Die Gruppe um Matthew Witt hatte die Strände des westafrikanischen Staates von 2002 bis 2007 in insgesamt drei Jahren aus Flugzeugen heraus gefilmt und Nester sowie die Spuren der bis zu zwei Meter langen Reptilien gezählt. Das Resultat: Zwischen 5.800 und 20.000 Weibchen kommen an die Strände. Im Schnitt besuchen etwa 80 Prozent der Weibchen Regionen, die in Nationalparks liegen oder anders geschützt sind, berichten die Forscher im Journal "Biological Conservation".
90 Prozent des Bestandes eingebüßt
Die Internationale Naturschutzunion IUCN stuft die Tiere (Dermochelys coriacea) auf der Roten Liste als "kritisch bedroht" ein. Die weltweit verbreiteten Schildkröten haben allein in den 80er und 90er Jahren im Indopazifik mehr als 90 Prozent ihres Bestandes eingebüßt. Zu den Gründen zählen die legale und illegale Fischerei, Nestraub, Umweltverschmutzung und die Zerstörung des Lebensraums. Die Tiere können mehr als 500 Kilogramm schwer werden und mehr als einen Kilometer tief tauchen.
Quelle: ntv.de