Fundsache

Fundsache, Nr. 553 Faszination Bernstein

Dass Bernstein aus fossilem Harz besteht, ist nichts Neues. Aber welche Bäume einst das Harz dafür lieferten, war bisher nicht sicher geklärt. Wissenschaftler fanden es heraus, dass es sich womöglich um eine einzige Baumart handelt.

Der als Schmuck begehrte Bernstein ist bis zu 260 Millionen Jahre alt.

Der als Schmuck begehrte Bernstein ist bis zu 260 Millionen Jahre alt.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Bernstein aus der Ostsee ist seit Jahrhunderten als Schmuck begehrt, aber welche Bäume einst das Harz dafür lieferten, war bisher nicht sicher bekannt. Jetzt berichtet eine Gruppe um Alexander Wolfe von der University of Edmonton in Kanada, dass das Harz aller Wahrscheinlichkeit nach von Schirmtannengewächsen (Sciadopityaceae) stammt.

Dies geht aus einer neuen Analyse hervor, deren Resultate Wolfe in den "Proceedings B" der britischen Royal Society präsentiert. Seine Gruppe hatte zahlreiche Bernsteinproben mit den Harzen heute wachsender Bäume verglichen. Dafür wurden die Stückchen mit einem Spektroskop vermessen – das Gerät sendete ein Lichtstrahl wechselnder Wellenlänge durch die Probe und misst, welcher Anteil des Lichts zurückgehalten wird. So werden feine Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung des Materials deutlich.

Harz stammt von einer Baumart

Berücksichtigt wurden Bernsteinproben aus Kanada, Deutschland, Lettland, Polen, Russland und dem Süden Schwedens. Hinzu kam Harz aus vielen modernen Nadelbäumen. Die Harz-Signatur des einzigen heute noch lebenden Vertreters der Schirmtannengewächse – die Japanische Schirmtanne Sciadopitys verticillata – passte am besten zu der des Bernsteins aus der Ostsee. Die Pflanzen sind heute auf Japan beschränkt, waren zu früheren Zeiten aber weiter verbreitet.

Die Bernstein-Proben aus dem Ostseeraum wiesen eine große Übereinstimmung in ihrer Zusammensetzung auf. Daher vermutet das Team um Wolfe, dass womöglich eine einzige Baumart die Quelle der großen Bernsteinvorkommen war.

Quelle: ntv.de, dpa

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