Fundsache, Nr. 846 Goldschmuck im Grab
15.06.2010, 10:51 UhrArchäologen haben in der Oberpfalz einen seltenen Fund gemacht: In Regensburg wurde ein mehr als 4000 Jahre altes Grab mit Goldschmuck entdeckt, sagte Bernd Engelhardt vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Bislang seien in Bayern erst vier andere Gräber mit Goldbeigaben aus dieser Epoche ausgegraben worden. "Das ist der älteste Nachweis von Nutzung von Gold, den wir in Bayern haben."
Das Grab, in dem ein kleiner goldener Ohr- oder Haarring lag, stammt aus der sogenannten Glockenbecher-Kultur (etwa 2400 bis 2100 vor Christus). Bislang wurden etwa 500 Glockenbecher-Gräber im Freistaat entdeckt. In den 1990er Jahren wurde in zwei davon nahe des niederbayerischen Landau Goldschmuck gefunden, in dem Grab eines Jungen lagen sogar zwei kostbare Armbänder. Der Tote aus Regensburg war Engelhardt zufolge ein Krieger, der noch keine 21 Jahre alt war. Zur damaligen Zeit sei die Lebenserwartung etwa 30 Jahre gewesen.
Goldschmuck sei damals ein Zeichen der Menschen der Oberschicht gewesen, so wie heute Luxusautos als Prestigesymbol dienen. In dem Grab lagen verschiedene weitere Beigaben, darunter ein Kupferdolch und Feuerstein-Pfeilspitzen. "Das ist ein selten vollständige Ausrüstung, die er mit ins Grab bekommen hat." An dem Fundort ist auch eine rot bemalte Schüssel aufgetaucht. Das sei damit auch der älteste Nachweis von bemalter Keramik. "Wir wissen nicht, warum die angefangen haben, ihre Gefäße rot zu bemalen.
Quelle: ntv.de, dpa