Fundsache, Nr. 882 Jupitersäule in Inden
24.08.2010, 15:45 UhrGermanen oder Christen haben den höchsten Gott der Römer im Brunnen versenkt. Dieses frevelhafte Gebaren wurde den Archäologen rund 1800 Jahre später zum Glücksfall: Sie fanden bei Grabungen im Braunkohletagebau Inden (NRW) die römische "Jupitergigantensäule" fast vollständig erhalten. Gemessen an ihrem Zustand sei die Säule bundesweit herausragend, sagte Udo Geilenbrügge vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege in Titz.
Die Säule aus Sandstein ist 2,80 Meter hoch und hat einen Durchmesser von rund 30 Zentimetern. Im Mittelteil ist die Gemahlin Jupiters, die Juno, zu sehen - mit Fackel und Zepter. Auf der Säule reitet Jupiter über ein am Boden liegendes Ungeheuer, halb Mensch halb Schlange. Der Triumph des Gottes über das Chaos. Jupitersäulen gehörten zur Standardausstattung römischer Villen. Aber selten werden sie so unversehrt gefunden wie in Titz.
Quelle: ntv.de, dpa