Fundsache, Nr. 103 "La Isabella" ohne Silbermine
20.02.2007, 08:12 UhrBisherige Hinweise auf die erste Silbermine der Europäer in Amerika sind widerlegt. Erz und Schlacke aus der von Christoph Kolumbus gegründeten Siedlung La Isabella sahen Forscher bislang als Beweis für den ersten Silberabbau der Europäer in der Neuen Welt an.
Eine exakte chemische Analyse ergab nun aber: Das Erz stammte aus Spanien. Die ersten Siedler in der Dominikanischen Republik hatten es anscheinend als Vergleichsprobe selbst von Europa mitgebracht, wie ein Team um Alyson Thibodeau von der Universität Arizona in Tucson berichtet.
Die Isotopenanalyse von Erz und Schlacke weise darauf hin, dass die enttäuschten Siedler Silber aus ihrem mitgebrachten Bleierz schmolzen, schreiben die Forscher in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften (online vorab veröffentlicht).
La Isabella wurde 1494 bei der zweiten Amerikareise von Columbus gegründet. Hauptmotiv für die Siedlung war, Metallminen zu finden - stattdessen kamen Hurrikans, Hunger und Krankheiten. Nach vier Jahren wurde die Siedlung wieder verlassen. 
Quelle: ntv.de