Fundsache, Nr. 235 Nanoteilchen geschmiedet
06.11.2007, 11:30 UhrWissenschaftler der Technischen Universität Braunschweig haben ein Nanoteilchen geschmiedet, dass 1.000 Mal kleiner ist als ein Salzkorn. Die winzigen Blöcke wurden mit einem Hammer und einem Amboss in Nanogröße geformt, wie der Leiter des Instituts für Werkstoffe, Joachim Rösler, erklärte. Zukünftige Einsatzgebiete der mikroskopischen Schmiedetechnik sind etwa Nanoroboter in der Medizin. Hierfür lassen sich Blöcke von 500 Nanometern auf ein Fünftel ihrer Ausgangsgröße umschmieden.
Zum Vergleich: Ein Salzkorn ist etwa einen halben Millimeter groß. Die Kantenlänge des Schmiedeblock ist um den Faktor 1.000 kleiner als das Korn. Das heißt: In ein Salzkorn passen etwa eine Milliarde dieser Blöcke. Die Bearbeitung mit dem Hammer wird unter einem Rasterelektronenmikroskop ausgeführt. "Zurzeit können nur einfache Formen geschmiedet werden, aber das Entwicklungspotenzial ist enorm", erklärte Rösler.
Bislang befinde man sich noch im Mittelalter des Freihandschmiedens im Nanobereich. "Unser Ziel ist es, nanogroße, hochkomplexe Bauteile für Werkzeuge und Maschinen in Mikrogröße herzustellen", betonte er. In ferner Zukunft könnten so etwa Fräsen für verkalkte Arterien hergestellt werden. "Oder Nanoroboter, die in Arterien aufräumen und verschiedene Arbeiten im Körper verrichten."
Quelle: ntv.de