Fundsache

Fundsache, Nr. 535 Neue Fischart entdeckt

Schweizer Forscher haben im Vierwaldstättersee eine neue Fischart entdeckt. Sein vorläufiger Name: "Schwebbalchen".

Der Felchen ist ein wohlschmeckender Süßwasserfisch mit festem weißem Fleisch und wenig Gräten.

Der Felchen ist ein wohlschmeckender Süßwasserfisch mit festem weißem Fleisch und wenig Gräten.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Im Vierwaldstättersee im Zentrum der Schweiz haben Forscher eine neue Fischart entdeckt. Es handelt sich um einen Felchen, der seinen Laich in einer Wassertiefe von 10 bis 30 Metern legt. Das berichtet Professor Ole Seehausen, Leiter der Abteilung Fischökologie und - evolution der Universität Bern.

Bislang waren in dem See vier Felchenarten bekannt: Balchen, Albeli, Edelfisch und Alpnacher Felchen. Es habe aber Hinweise auf eine fünfte Art gegeben, sagte Seehausen. Um die tatsächliche Artenzahl zu ermitteln, fingen Seehausen und seine Kollegen Fische aus verschiedenen Laichtiefen und verglichen deren Erbgut.

So gut wie sicher

Der Vierwaldstättersee - benannt nach den vier hier angrenzenden Waldstätten: den Kantonen Uri, Unterwalden, Schwyz und Luzern.

Der Vierwaldstättersee - benannt nach den vier hier angrenzenden Waldstätten: den Kantonen Uri, Unterwalden, Schwyz und Luzern.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Es sei "praktisch sicher", dass die neue Art nur im Vierwaldstättersee vorkomme, sagte Seehausen. Er könne sich durchaus vorstellen, dass auch in anderen Schweizer Seen noch unbeschriebene Felchenarten existierten.

Felchen sind beliebte Speisefische, Biologen zählen sie zu den Forellenfischen. Weltweit sind rund 70 Felchenarten bekannt. Die neue Art ist kleiner als der Balchen aber größer als das Albeli. Zum Laichen begibt sie sich in eine Tiefe von etwa 10 bis 30 Metern – genau zwischen den Laichgebieten der Balchen, die Tiefen bis 10 Meter bevorzugen, und der Albeli, die ab etwa 40 Metern Tiefe laichen. Die Forscher gaben der Art deshalb den inoffiziellen Namen "Schwebbalchen".

Die Entdeckung werde nun als nächstes in einer Fachzeitschrift publiziert, sagte Seehausen. Um einen offiziellen, lateinischen Namen zu erhalten, muss der "Schwebbalchen" danach aber noch taxonomisch korrekt beschrieben werden.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen