Fundsache

Fundsache, Nr. 1229 Neue Tierarten in "vergessener Welt" entdeckt

Der Gecko namens "Saltuarius eximius" könnte aus einer Zeit stammen, in der Australien von Regenwald bewachsen war.

Der Gecko namens "Saltuarius eximius" könnte aus einer Zeit stammen, in der Australien von Regenwald bewachsen war.

(Foto: dpa)

Bei einer Expedition stoßen Biologen auf bisher unbekannte Tierarten. Das Team ist in in einer fast vergessenen Welt in Australien unterwegs und stolpert über einen Gecko, einen Skink und einen Frosch. Die Forscher können ihr Glück kaum fassen.

Skinke kommen vor allem in tropischen Gebieten in Südostasien vor.

Skinke kommen vor allem in tropischen Gebieten in Südostasien vor.

(Foto: dpa)

In einem abgelegenen Gebiet im Nordosten Australiens haben Wissenschaftler drei bislang unbekannte Tierarten entdeck t. Im Cape-Melville-Gebirge liefen den Forschern ein ungewöhnlicher Blattschwanzgecko, ein goldfarbener Skink - eine Art Eidechse - sowie ein zwischen Felsen lebender gelblicher Frosch mit braunen Punkten vor die Füße, wie der Biologe Conrad Hoskin von der James-Cook-Universität berichtete.

"Der Gipfel von Cape Melville ist eine vergessene Welt", sagte Hoskins. "Diese Tiere zu finden, ist die Entdeckung meines Lebens - ich bin noch immer erstaunt und aufgeregt." Hoskins Team war Anfang des Jahres gemeinsam mit einem Filmteam von "National Geographic" mit einem Hubschrauber auf dem Cape-Melville-Gebirge auf der Halbinsel Cape York im Nordosten des Bundesstaates Queensland gelandet.

Entdeckung ist besonders

Frösche sind in allen Regionen der Welt, ausgenommen arktische Gebiete, anzutreffen.

Frösche sind in allen Regionen der Welt, ausgenommen arktische Gebiete, anzutreffen.

(Foto: dpa)

Innerhalb weniger Tage  fand das Team die drei neuen Arten und machte nach eigenen Angaben weitere Entdeckungen, die für die Wissenschaft neu sein dürften. Hoskin sagte, die Entdecku ng von offensichtlich unbekannten Wirbeltieren wäre in weitgehend unberührten Gegenden wie Neuguinea schon etwas Besonderes – "geschweige denn in Australien, einem Land, von dem wir dachten, wir hätten es ganz gut erforscht".

In der fast unzugänglichen Bergkette von Cape Melville gibt es Millionen schwarze Granitfelsen, die so groß wie Autos oder Häuser sind und hunderte Meter hoch übereinander liegen. Bislang wurden anhand von Satellitenbildern einige der Regenwald überwucherten Granitfelder erforscht, doch weite Teile der Region blieben unentdeckt.

Gecko möglicherweise uralt

Ein Highlight für die Forscher war der Blattschwanzgecko, ein "primitiv aussehendes", 20 Zentimeter langes Reptil, das wegen seines außergewöhnlichen Aussehens den lateinischen Namen Saltuarius eximius erhielt. Die Art könnte aus der Zeit überlebt haben, als weite Teile Australiens mit Regenwald bedeckt waren. Der Gecko hat hervorstehende Augen und einen langen, schlanken Körper und unterscheidet sich stark von seinen Verwandten. "In der Sekunde, als ich den Gecko sah, wusste ich, dass es eine neue Art ist", sagte Hoskin. "Alles an ihm war offensichtlich anders."

"Es gibt da draußen noch immer eine große Welt, die es zu entdecken gilt", sagte Tim Laman, Forscher an der Harvard-Universität und Fotograf von "National Geographic". Das Team will in den kommenden Monaten noch einmal in Cape Melville auf die Suche nach neuen Arten gehen. Hoskin sagte, allein aufgrund der Tatsache, dass sie Millionen Jahre überlebt hätten, seien "die Tiere von Cape Melville unglaublich". Die Entdeckungen der Forscher wurden in der Fachzeitschrift "Zootaxa" veröffentlicht.

Quelle: ntv.de, AFP

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