Fundsache

Fundsache, Nr. 1288 Super-Armbrust in China

Ein Relikt aus der Kaiserzeit: die Armbrust.

Ein Relikt aus der Kaiserzeit: die Armbrust.

(Foto: Twitter/China News)

Vergraben neben einem Soldaten der Terrakotta-Armee stoßen Archäologen auf eine riesige Armbrust. Die Waffe soll fast 800 Meter weit geschossen haben. Lüften die Forscher jetzt das Geheimnis für den militärischen Erfolg des ersten chinesischen Kaisers?

Die Wissenschaft ist um einen historischen Fund reicher: Archäologen haben bei Ausgrabungen im Mausoleum des chinesischen Kaisers Qin Shihuangdi eine 2200 Jahre alte Armbrust entdeckt. Das berichtet die "Daily Mail". Die Experten gehen dem Bericht zufolge davon aus, dass sich die Reichweite der Fernwaffe auf bis zu 800 Metern erstreckt haben könnte - das wäre doppelt so weit wie die effektive Reichweite eines modernen Sturmgewehrs.

Der Leiter der Ausgrabungen der Terrakotta-Armee, Shen Maosheng, erklärte, dass die Entdeckung der ausgeklügelten und erstaunlich gut erhaltenen Armbrust für die Wissenschaft sehr aufregend sei. Denn die Schusswaffe enthalte einige seltene Teile, über die Wissenschaftler bisher nur lesen konnten, so Shen. Die Armbrust, die während der Qin-Dynastie (221–207 v. Chr.) verwendet wurde, könnte endlich das Geheimnis über Qins militärischen Erfolg lüften. Seine legendäre Armee eroberte alle benachbarten Königreiche und errichtete somit das erste chinesische Kaiserreich.

Aufschluss über exakte Schussweite

Bei dem Fundstück handele es sich nicht um die erste ausgegrabene Armbrust. Zuvor hatten die Wissenschaftler schon zehn zerbrochene Waffen entdeckt. Sie waren jedoch alle in so einem schlechten Zustand, dass es schwierig gewesen sei, die genaue Effektivität und Kraft der Waffe zu beurteilen, so Shen.

Die Archäologen wollen die gefundene Armbrust jetzt mit denselben Materialien nachbauen, um die exakte Schussweite der Fernwaffe zu ermitteln. Aus historischen Texten geht allerdings hervor, dass die Qin-Armbrust bei den Gegnern sehr gefürchtet war, da sie auch über weite Distanzen viele Verluste verursachen konnte. Über die genaue Schussweite konnte bisher jedoch nur spekuliert werden – der neue Fund soll dieses Rätsel nun lösen.

Neben der Waffe haben die Archäologen noch eine weitere Entdeckung gemacht. Sie fanden einen Gegenstand, der zeigt, wie der Bogen transportiert und gelagert wurde.

Quelle: ntv.de, dsi

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