Fundsache, Nr. 770 Willmann-Gemälde gefunden
08.01.2010, 12:43 UhrEin Gemälde des schlesischen Barockmalers Michael Willmann (1630-1706) ist in Breslau (Wroclaw) gefunden worden. Er sei auf das Bild zufällig beim Aufräumen im Dachgeschoss der Breslauer Paulinerkirche gestoßen, sagte ein Ordensmann der polnischen Tageszeitung "Gazeta Wyborcza".
Die wertvolle Darstellung des Wanderpredigers Johannes Kapistran lag unter einer dicken Staubschicht. Historiker vermuten, dass polnische Katholiken das Bild nach der Verschiebung der deutsch-polnischen Grenze 1945 vom Hauptaltar abgenommen und durch eine Muttergottes-Ikone ersetzt haben könnten.
Das Willmann-Gemälde wird derzeit restauriert und soll im Mai ausgestellt werden. Das Nationalmuseum in Breslau besitzt 37 Arbeiten des Künstlers, der als "schlesischer Rembrandt" bezeichnet wurde. Willmann gilt als führender Vertreter der Blütezeit hochbarocker Malerei in Schlesien. Er war 1657-58 als Hofmaler des Großen Kurfürsten tätig. Nach seinem Übertritt zur katholischen Kirche lebte der Künstler seit 1660 im Kloster Leubus. Für die dortige Klosterkirche malte er unter anderem den Hochaltar. Als sein Hauptwerk gelten die Fresken in der Abteikirche in Grüssau.
Quelle: ntv.de, dpa