Landeplätze gesucht Mondbesuch genau geplant
16.09.2010, 15:07 Uhr 
		                      Der Mond über dem Tegelberg bei Schwangau.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Europäische Weltraumbehörde will bis spätestens 2018 auf dem Mond landen. Dafür muss eine Mondfähre gebaut werden, die den Besonderheiten des Erdtrabanten angepasst ist. Die Forschungsaufträge für das Mondfahrzeug sind bereits vergeben.
Bis spätestens 2018 wollen die Europäer auf dem Mond landen. Allerdings nicht wie die Amerikaner vor Jahrzehnten mit Astronauten, sondern mit einer unbemannten Raumfähre. Wie diese aussehen soll und welche Technologien für eine automatische Landung nötig sind, soll nun die EADS-Raumfahrttochter Astrium in einer Studie für die Europäische Weltraumbehörde ESA feststellen.
Das sichere und weiche Aufsetzen auf dem Erdtrabanten gilt dabei als besonders schwierig - nicht nur wegen der geringen Schwerkraft und der schlechten Lichtverhältnisse. "Die größte Herausforderung ist, dass wir heute die Beschaffenheit der potenziellen Landeplätze nur ungenügend kennen", sagte der Leiter des Bremer Astrium Werks, Michael Menking.
Flexible Mondfähre nötig
Die Mondfähre muss also Hindernisse, steile Hänge und Krater beim Anflug erkennen, ihnen ausweichen und dann selbstständig einen geeigneten Landeplatz suchen können. "Hierzu sind vollständig neuartige Navigationstechniken nötig." Denkbar ist, dass Komponenten wie Triebwerke und Sensoren aus dem Europäischen Raumtransporter ATV zum Einsatz kommen, den Astrium in Bremen baut.
Das zehn Meter lange Versorgungsschiff dockt automatisch an der Internationalen Raumstation ISS an, was aber deutlich leichter als eine Mondlandung ist. Denn das Ziel und dessen Position sind bereits bekannt. Deshalb müssen die Astrium-Ingenieure ein neues Design entwickeln. Die Ergebnisse der in Berlin vorgestellten Studie sollen Ende 2011 vorliegen. Sie wird auch ein detailliertes Konzept für die Mission und deren Kosten enthalten.
Zwischen 2016 und 2018 soll das umbemannte Raumschiff nach den Vorstellungen der ESA am Südpol des Mondes aufsetzen. Ein Mondrover soll das "Museum des Weltalls" dann mehrere Monate lang erforschen. Dadurch erhofft sich die ESA Erkenntnisse, wie unser Planetensystem und die Erde entstanden sind. 6,5 Millionen Euro erhält Astrium von der ESA für die Studie. Diese soll als Basis für die nächste ESA-Ministerratssitzung dienen, bei der die Mitgliedsländer über die Finanzierung der Mondmission entscheiden sollen.
Quelle: ntv.de, dpa
 
   
   
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                             
		                            