Das S macht den Unterschied Mercedes macht GL zum Luxus-Laster
05.11.2015, 13:43 Uhr
Mit dem S in der Nomenklatur wird der GL zum GLS und damit zum Luxus-SUV von Mercedes.
Die Verleihung des S ist bei Mercedes wie ein Ritterschlag. Jetzt ist auch der GL geadelt worden und fährt nicht nur mit sieben Sitzen, sondern auch mit dem Luxus einer S-Klasse vor. Allerdings hat die edle Offroad-Fahrt auch ihren Preis.
Noch vor der Autoshow in Los Angeles lässt Mercedes einen Blick auf sein neues SUV-Flaggschiff, den GLS, zu. Mit 5,13 Metern in der Länge unterbietet er den in den USA ausgesprochen beliebten Cadillac Escalade lediglich um fünf Zentimeter. Zugegeben: nur in der Kurzversion - in der Langversion misst die Wuchtbrumme made in USA gigantische 5,70 Meter. Aber egal, die Stuttgarter versprechen für ihr Luxus SUV, das als vollwertiger Siebensitzer vorfährt, vor allem zwei Dinge: üppige Platzverhältnisse und Komfort. Hinzu kommen – und das ist wohl der klare Unterschied zum Escalade – Agilität und Dynamik. Auf beides verzichtet der mächtige US-Amerikaner und setzt mehr auf Gediegenheit und Wohnzimmeratmosphäre.
Die kann der GLS natürlich auch. Dank einer neuen Ausbaustufe der Luftfederung, die sich bei Daimler Airmatic nennt, dürfte es für den Stuttgarter Kraxler auch auf ruckeligen Pisten keine Unannehmlichkeiten für die Passagiere geben. Dafür sorgt auch der Innenraum, der sich auf dem Niveau der S-Klasse bewegt. Für alle drei Sitzreihen verspricht Mercedes üppige Ellbogen- und Kopffreiheit. Die mittleren Plätze ermöglichen mit vielfältigen Einstellmöglichkeiten eine hohe Innenraum-Variabilität. Unter anderem gibt es eine sogenannte "Cargo-Stellung" zur Optimierung des Gepäckabteils. Mit einem Volumen zwischen 680 bis 2300 Litern, gepaart mit einer maximalen Laderaumlänge von 2,12 Metern und einer Zuladung von 815 Kilogramm, sollten sich fast alle Transportwünsche erfüllen lassen.
Gute Luft und eCall

Vieles im Interieur ist bekannt, aber die Verarbeitung ist beim GLS noch mal eine Stufe gehoben worden.
Der Fahrer eines GLS greift künftig in ein 3-Speichen-Multifunktionslenkrad, das selbstredend mit Nappa bespannt ist, wobei die Gänge der Neunstufenautomatik auch mit Hilfe der Lenkradpaddles durch die Gassen geführt werden können. Für gute Luft im Innenraum sorgt das bereits für die S-Klasse optional erhältliche Ionisierungssystem. Ebenfalls für die Konnektivität verspricht Mercedes modernste Standards. Dazu gehören neben einem 8 Zoll großen Media-Farbdisplay ein Touchpad zur Menüführung und WLAN.
Unter der Bezeichnung "Mercedes connect me" steht für den GLS ein umfangreiches Paket von kostenlosen Basisdiensten sowie Remote Online-Services zur Verfügung. Dazu zählen der automatische Notruf (eCall), das Unfallmanagement ebenso wie die Pannenhilfe und der Kundendienstservice. Die Remote Online-Dienste sind bei Buchung von "Comand Online" in den ersten drei Jahren kostenlos. Das System ermöglicht neben den schon genannten Features den Zugriff auf Fahrzeuginformationen wie Status von Fenster und Türen, Kilometerstand, Reifendruck oder Tankfüllmenge. Abgefragt werden die Daten ganz einfach über das Smartphone.
König der Piste ist der AMG
Für den Vortrieb sorgen insgesamt ein Diesel und drei Benziner. Der Selbstzünder firmiert unter der Bezeichnung 350d 4matic und leistet 258 PS. Bei den Benzinern steht ein V6–Biturbo im GLS 400 mit 333 PS am unteren Ende der Leistungskette. Darüber reiht sich der GLS 500, mit V8-Biturbo und 455 PS ein. Die Leistungsspitze bildet wie immer der AMG GLS 63.
Hier regiert ebenfalls ein V8 unter der Haube. Der leistet aber 585 PS und verteilt 760 Newtonmeter Drehmoment per 7-Gang-Speed-Shift-Automatik an alle vier Räder. Hinzu kommt ein eigenständiges Fahrwerk aus Affalterbach. Der Rennpanzer hat aber auch seinen Preis. 135.065 Euro möchten die Stuttgarter dafür haben, das sind 5000 Euro mehr, als für einen Porsche Cayenne aufgerufen werden. Der hat aber auch keine sieben Sitze.
Preiswerter steigt man in die Standardmodelle ein. Hier reichen bereits 74.791 Euro für den Diesel, um standesgemäß und mit neuer Hülle über Stock und Stein zu gehen. Seine Hauptkäuferschaft wird der GLS wohl in Nordamerika finden. Deshalb gehört der Luxus-Brecher auch zu den Stuttgarter Highlights auf der Los Angeles Auto Show, die am 20. November ihre Tore öffnet. Bestellbar ist der GLS hierzulande bereits jetzt, ausgeliefert wird er ab März 2016.
Quelle: ntv.de