
Bullig ist der Opel Combo Life geworden. Und für die, die lieber ein SUV hätten, sieht er auch ein wenig wie der Opel Mokka von vorne aus.
Als Repräsentationsfahrzeug taugen Hochdachkombis eher nicht. Auch der Waldlauf wird mit ihnen schwierig. Wer aber mit sieben Personen unterwegs sein will und dennoch Stauraum ohne Ende braucht, könnte sich für die Neuauflage des Opel Combo begeistern.
Der Renner sind Hochdachkombis bei privaten Autokäufern nicht mehr. Dennoch sind sie eine preiswerte Alternative für Familien mit hohem Ladebedarf. Ein Grund, warum auch Opel seinem Combo Life ein neues Gesicht und mannigfache Features verabreicht hat, die zum einen dem technischen Zeitgeist entsprechen, zum anderen die Begehrlichkeiten bei denen wecken, denen ein SUV oder ein normaler Kombi einfach zu wenig Platz bietet.
Deshalb fährt der Combo nicht nur mit hochgezogener, kurzer Motorhaube, modellierten Radhäusern und Seitenschwellern vor, sondern auch in zwei Längen. In der kurzen Variante misst er mit fünf Sitzen bestückt 4,40 Meter, in der langen Version mit 4,75 Meter finden sogar sieben Passagiere Platz. Der Zustieg erfolgt für die Passagiere in den hinteren Reihen standardmäßig über zwei Schiebetüren. Das Ladevolumen beläuft sich je nach Länge des Wagens auf 597 oder 850 Liter. Bei einer Höhe von 1,80 Meter können hier auch problemlos Fahrräder aufrecht verstaut werden. Jedenfalls wenn die Rücksitze umgeklappt sind und der Stauraum auf 2126 beziehungsweise 2693 Liter wächst.
Ein Fenster wie im 5er
Wem das alles noch nicht reicht, weil er auch sein Surfbrett in den Combo stecken will, der kann den Beifahrersitz nach vorne umlegen und so eine verlängerte Ladefläche schaffen. Ein kleiner Clou ist die Heckscheibe. Die lässt sich nämlich - wie man es von einem BMW X5 kennt - separat öffnen und hochklappen. Damit hat man einen schnellen Zugriff auf obenliegende Sachen und läuft nicht Gefahr, dass einem alles vor die Füße fällt, wenn man die Heckklappe öffnet.
Ein Lademeister soll der Combo auch im Passagierabteil sein, verspricht Opel. Ein großes Fach in der Mittelkonsole schluckt 1,5-Liter-Flaschen ebenso wie Smartphones oder Tablets. Zudem sorgen große Taschen in den Türfächern, an den Vordersitzen und zwei Handschuhfächer für weiteren Stauraum. Da der Beifahrer-Airbag im Dach untergebracht wurde, kann das obere jetzt sogar größere Gegenstände aufnehmen. Wer das Panoramadach ordert, bekommt noch eine oberhalb der Gepäckraumabdeckung befestigte Box, die 36 Liter fasst. Bestücken lässt sie sich bei geöffnetem Kofferraum über das schon erwähnte Heckfenster. Natürlich kann auch von innen auf den Inhalt zugegriffen werden. Auf der vorderen Seite der Box befinden sich nämlich zwei Schiebetüren.
Zugpferd mit Assistenten
Wer möchte, der kann den Combo auch als Zugpferd benutzen. Bis zu 1,5 Tonnen kann der Rüsselsheimer Familienfreund an den Haken nehmen. Ein Anhänger-Stabilitätsprogramm mit zusätzlicher ESP-Funktion soll dafür Sorge tragen, dass der Trailer, wenn er ins Schlingern gerät, stabilisiert wird und das Fahrzeug eingebremst wird. Reicht das nicht, werden das Motordrehmoment und die Geschwindigkeit gedrosselt, um das Gespann wieder in die Spur zu bringen.
Und da wir gerade bei den Sicherheitsfeatures sind, sollen Fahrassistenzsysteme wie die Müdigkeitserkennung, die 180-Grad-Rückfahrkamera mit Blick aus der Vogelperspektive, der Parkassistent, der Frontkollisionswarner mit Fußgängererkennung, Verkehrszeichenerkennung und Spurhalte-Assistent, der adaptive Geschwindigkeitsregler, das Head-Up-Display und das IntelliGripp, das immer für die richtige Drehzahl beim Anfahren sorgt, nicht unerwähnt bleiben. Als Komfortbeigaben können ein beheizbares Lenkrad und ebensolche Sitze geordert werden.
Triebwerke und Preis noch geheim
Darüber hinaus bietet der Combo auch ein Infotainmentsystem, bestehend aus einem bis zu acht Zoll großen Farb-Touchscreen, das mit Apple CarPlay und Android Auto kompatibel ist. Mehrere USB-Eingänge in der ersten und zweiten Reihe sorgen für die Stromversorgung von Smartphone und Tablet, für den Laptop gibt es eine 230-Volt-Steckdose im vorderen Fußraum. Unterhalb der Belüftungsregler in der Mittelkonsole lassen sich Smartphones auch induktiv laden.
Mit welchen Triebwerken Opel den Combo versorgen will, wird noch nicht verraten. Nur so viel: "Unter der Haube werden die Kunden aus einer Reihe an turbogetriebenen Benzin- und Dieselaggregaten wählen können. Auf Getriebeseite kommen Fünf- oder Sechsgang-Schalter sowie erstmals im Segment optional auch eine Achtstufen-Automatik zum Einsatz." Ebenso verhalten äußern sich die Rüsselsheimer zum Verkauf. Der soll noch "in der ersten Jahreshälfte" starten. Und die Preise? Werden auf jeden Fall oberhalb des momentan angebotenen Combo Kastenwagens liegen.
Der startet als Arbeitstier und ausschließlich mit Dieseltriebwerken zu Preisen ab 13.756 Euro. Einen Combo Life wird es wohl kaum unter 17.000 Euro geben. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass der neue Combo ein Gemeinschaftsprojekt mit Citroen ist und natürlich auch aus der Übernahme durch PSA erwachsen ist. Grundlage des Combo ist jedenfalls der Berlingo, der ebenfalls auf dem Genfer Autosalon seine Premiere feiern wird.
Quelle: ntv.de