Der Tag
3. Dezember 2025
DSCF2333-2-Zuschnitt-AutorenboxFriederike Zörner
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22:35 Uhr

Das war Mittwoch, der 3. Dezember 2025

Was haben sie sich bemüht. In Einzelgesprächen, bei Pizza und Wein, hat Unionsfraktionschef Jens Spahn die Mitglieder der Jungen Gruppe über Tage bearbeitet, am Freitag für das Rentenpaket im Bundestag zu stimmen. Beim Koalitionsausschuss handelten die Vertreter von CDU/CSU mit den Partnern von der SPD eigens einen Begleittext aus, der Zugeständnisse an die Bedenkenträger im eigenen Lager macht. Doch von all den Avancen ist am heutigen Mittwoch nichts mehr zu spüren.

Im Gegenteil: Der Einsatz und die Prüfaufträge der neuen Rentenkommission, die im Begleittext festgelegt wurden, werden am Freitag doch nicht in Form eines Entschließungsantrags zur Abstimmung gestellt. Sind sich die Verantwortlichen in der Union sicher, dass schon alles bei dem Votum über das Rentenpaket gut gehen wird? Oder verschafft ihnen die Entscheidung der Linksfraktion, sich zu enthalten und damit der Koalition das Erreichen einer Mehrheit zu erleichtern, Luft? Vertreter der Jungen Gruppe sind jedenfalls echauffiert, dass mir nichts, dir nichts alle Versprechungen dahin sein sollen. Geht man so mit den eigenen Leuten um?

Diese Abendlektüre empfehle ich Ihnen heute:

Kommen Sie gut durch die Nacht. Bis morgen.

22:25 Uhr

Töchter vergiftet: Mutter zu 30 Jahren Haft verurteilt

Eine Mutter ist für die Vergiftung ihrer beiden Töchter durch Medikamente von einem Gericht in Frankreich zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Die Vorsitzende Richterin des Schwurgerichts von Mont-de-Marsan im Südwesten Frankreichs begründete das Urteil mit der "Schwere der Tat". Die 18 Jahre alte Tochter der Verurteilten war 2019 an einer Überdosis von Medikamenten gestorben. Bei der jüngeren Schwester wurden Spuren von Medikamenten nachgewiesen, die ihr nicht verschrieben worden waren. Das Gericht legte fest, dass die 53-jährige Maylis D. mindestens 20 der 30 Jahre absitzen muss - fünf Jahre mehr, als die Staatsanwaltschaft gefordert hatte. Die Mutter hatte in der Gerichtsverhandlung die Vorwürfe zurückgewiesen. Sie erklärte, ihre ältere Tochter habe Suizid begangen.

Der Fall hatte in Frankreich viel Aufsehen erregt. Die Ermittler fanden heraus, dass die 18-Jährige vor ihrem Tod eine Überdosis eines Medikaments geschluckt hatte, das den Herzrhythmus verlangsamt. Die Menge habe der Einnahme von bis zu 75 Tabletten entsprochen. Das Medikament fand sich später im Schlafzimmer der Mutter, in einer falschen Schachtel versteckt. In den Monaten zuvor waren dem Mädchen zahlreiche Medikamente verschrieben worden, darunter Medikamente gegen Depressionen, Angstzustände und Epilepsie. Sie hatte im Laufe ihres kurzen Lebens 30 verschiedene Ärzte gesehen. Die Eltern der beiden Mädchen hatten seit ihrer Scheidung einen langen Kampf um die Mädchen geführt. Der Vater wirft seiner Ex-Frau vor, die Krankheiten erfunden zu haben, um das Mädchen psychisch unter Druck zu setzen. Sie habe die Töchter zudem benutzt, um sich an ihm zu rächen. Die Frau war zudem angeklagt gewesen, weil sie versucht haben soll, ihren Ex-Mann durch Bestechung von Mithäftlingen ermorden zu lassen. Das Gericht befand sie auch diesen Vorwurfs für schuldig. Nach Aussagen von Zeugen hatte die Mutter immer wieder andere Krankheiten ihrer Tochter erwähnt. Monate vor ihrem Tod erzählte sie, dass ihre Tochter an Blutkrebs leide und im Sterben liege. Die jüngere Tochter hatte ihre Mutter in dem Prozess verteidigt. Sie schilderte eine glückliche, aber zugleich schwierige Kindheit, die von der Scheidung der Eltern und der Gewalt des Vaters geprägt gewesen sei.

21:55 Uhr

Bärbel Bas über Gelächter beim Arbeitgebertag: "Hat mich gekränkt"

Bärbel Bas hat erstmals offen darüber gesprochen, wie sie die Buhrufe und Lacher beim Arbeitgebertag verletzt haben - und dass sich viele Teilnehmer später persönlich entschuldigt hätten. "Ich glaube, viele, die auch hier im Publikum sitzen, kennen vielleicht das Gefühl, wenn man vor einem Publikum ist - und da ist, glaube ich, auch egal, ob man Mann oder Frau ist, wenn man am Ende dann ausgelacht wird", sagte die Arbeitsministerin im ntv Talk Spezial in Kooperation mit dem Netzwerk Frauen100. "Mal die Gründe dahingestellt. Ich glaube, das kann man nachempfinden, wie schwierig das ist."

Die Lacher, die man "irgendwie auch in den ersten Momenten so gefühlt hat", habe sie "auf der anderen Seite gekränkt", so die SPD-Chefin. "Weil ich gedacht habe, ich rede hier gerade auch über Leute, die eben auch wenig haben. Und das war dann so ein Aufhänger, wo ich gesagt habe, ich muss das noch mal klarstellen, worum es mir eigentlich geht." Sie kämpfe dafür, dass es für alle gerecht werde, "sowohl für Unternehmen, aber eben auch für die andere Seite, die davon leben muss am Ende". Nach ihrer Rede beim Arbeitgebertag hätten sich mehrere Teilnehmer persönlich bei Bas entschuldigt. "Ich habe hinterher erlebt, dass viele im Nachgang zu mir gekommen sind." Diese hätten sich zum Teil auch entschuldigt. "Also das fand ich dann auch eine tolle Geste, muss ich sagen, weil das war schon angespannt."

Die gesamte Sendung wird heute Abend um 23.30 Uhr und am Donnerstag um 05.15 Uhr und 17.10 Uhr bei ntv und Youtube ausgestrahlt.

21:22 Uhr

Signal-Affäre: Untersuchungsbericht fällt vernichtendes Urteil über Hegseth

Im April übersteht Pete Hegseth eine schwere Vertrauenskrise. Der US-Verteidigungsminister teilte in verschiedenen Signal-Gruppen Militärinformationen zu anstehenden Angriffen auf Huthi-Rebellen im Jemen, unter anderem mit seiner Frau und einem Journalisten von "The Atlantic", der versehentlich in einen Chat aufgenommen wurde. Trotz des massiven Drucks auf seine Person und seinen Chef Donald Trump blieb Hegseth im Amt. Doch sein Fehlverhalten war Gegenstand einer internen Untersuchung - und die kommt zu keinem guten Ergebnis. Das berichtet CNN unter Berufung auf mehrere Quellen mit Kenntnis des bislang geheimen Abschlussberichts eines Generalinspekteurs. Demnach riskierte Hegseth das Bekanntwerden von sensiblen militärischen Informationen, was amerikanische Truppen und Missionsziele in Gefahr hätte bringen können. Als Verteidigungsminister eigentlich ein Unding.

Es gibt jedoch einen Haken: Per se hat Hegseth die Befugnis, Informationen freizugeben. Der 45-Jährige behauptete auch im Nachgang, er habe in diesem Moment eine operative Entscheidung getroffen, diese Informationen an andere Trump-Beamte und Personen aus seinem Umfeld weiterzugeben. Laut CNN gibt es jedoch keine Dokumentation einer solchen Entscheidung. Die Nachrichten, die von Hegseths Signal-Konto an die Gruppenchats gesendet wurden, lieferten konkrete Echtzeit-Updates zu geplanten Militärschlägen. Sie waren so konkret, dass in einer sogar zu lesen war: "Dann werden die ersten Bomben fallen." Eine geschwärzte Version des Berichts soll Donnerstag veröffentlicht werden.

20:40 Uhr

Mann verfährt sich mit Bagger und landet auf Autobahn

Bagger
Seltener Anblick auf der Autobahn: ein Bagger. (Foto: Polizeidirektion Neustadt/Weinstraße)

Ein langsam fahrender Bagger auf der A6 Richtung Kaiserslautern hat die Polizei auf den Plan gerufen. Mehrere Verkehrsteilnehmer meldeten das Fahrzeug, wie die Polizei mitteilte. Die Beamten stoppten den Bagger schließlich in einer Nothaltebucht bei Neuleiningen (Kreis Bad Dürkheim). Der 47 Jahre alte Fahrer, ein Bauunternehmer, erklärte demnach, er habe sich in Grünstadt verfahren. Als er merkte, dass er auf die Autobahn geraten war, sei er weitergefahren, um ein gefährliches Wendemanöver zu vermeiden. Den Angaben zufolge fuhr er rund vier Kilometer auf der A6, bevor er gestoppt wurde. Einen Standstreifen gibt es auf diesem Autobahnabschnitt nicht.

Der Bagger wurde auf einen Tieflader verladen. Gegen den 47-Jährigen wurden ein Straf- und ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Bei der Kontrolle ergaben sich keine Hinweise auf Alkohol- oder Drogenkonsum, teilt die Polizei mit. Der Fahrer besaß jedoch keine gültige Fahrerlaubnis für einen Bagger. Sie können es sich sicherlich denken, aber hier sicherheitshalber noch der Hinweis der Polizei: Das Befahren der Autobahn mit einem Bagger ist wegen der zu geringen Höchstgeschwindigkeit verboten.

20:15 Uhr

US-Beamte sollen in New Orleans Jagd auf Migranten machen

Das US-Heimatschutzministerium hat einen Einsatz von Bundesbeamten gegen Migranten in einer weiteren demokratisch-regierten US-Stadt angekündigt: New Orleans. Das Vorgehen in der Stadt im südlichen US-Bundesstaat Louisiana richte sich gegen kriminelle Migranten, darunter solche, die nach Festnahmen etwa wegen Hausfriedensbruchs oder bewaffneten Raubüberfalls wieder freigelassen worden seien, teilte eine Vertreterin des Ministeriums mit. Die "New York Times" wies allerdings darauf hin, dass die meisten Personen, die bei vorherigen Einsätzen von US-Beamten festgenommen wurden, keine kriminelle Vergangenheit gehabt hätten.

Aus der Mitteilung des Heimatschutzministeriums ging nicht hervor, welche und wie viele Bundesbeamte in New Orleans eingesetzt werden sollen und für wie lange. US-Präsident Donald Trump hatte erst am Dienstag zudem angedeutet, bald auch Soldaten der Nationalgarde in New Orleans einsetzen zu wollen. Der republikanische Gouverneur von Louisiana, Jeff Landry, habe ihn um Hilfe in der Stadt gebeten, betonte Trump. "Wir werden in ein paar Wochen dorthin gehen".

19:54 Uhr

Video: Passagier schießt plötzlich auf Taxifahrer

Überwachungsaufnahmen aus einem Taxi in Ecuador zeigen, wie einer der Passagiere mehrmals auf den Fahrer schießt. Obwohl er von einer Kugel im Hals getroffen wird, kann er die Angreifer verjagen und mit dem Auto fliehen. Der Mann überlebt den Angriff.

19:25 Uhr

Berühmte Wetterwarte für knapp eine halbe Million Euro versteigert

Die frühere Wetterstation am Kap Arkona auf der Ostseeinsel Rügen hat einen neuen Besitzer gefunden. Bei der Winter-Auktion der Norddeutsche Grundstücksauktionen AG (NDGA) kam das vor etwa 120 Jahren von der Kaiserlichen Marine errichtete Haus für 462.000 Euro unter den Hammer, wie die NDGA mitteilte. Das Mindestgebot für das um 1905 als Unterkunft errichtete Gebäude hatte bei 179.000 Euro gelegen. Bei der Auktion in Hamburg habe sich "ein wahres Bietergefecht" entwickelt, hieß es in der Mitteilung. Wie der NDR berichtet, handelt es sich bei dem neuen Besitzer um einen Hamburger, der noch nie vor Ort war und die Wetterwarte nicht kennt.

Jonas-Otto Schneider, Marketingverantwortlicher bei der NDAG, sagte dem Sender, der Käufer könne sich Ferienwohnungen dort vorstellen oder auch einen kleinen Laden. Er sei demnach offen für Anregungen und wolle sich auch mit der Gemeinde austauschen. Für die Sanierung des zweistöckigen Klinkerbaus plane er 1,5 Millionen Euro ein. Zwei Jahre sollen die Vorbereitungen dauern. Das Gebäude liegt auf einem knapp 3300 Quadratmeter großen Grundstück. Noch heute sendet der Norddeutsche Rundfunk (NDR) von der Station aus regelmäßig seine Wettervorhersage.

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Die um 1905 erbaute und als Unterkunftsgebäude der Kaiserlichen Marine errichtete ehemalige Wetterstation wird in Zukunft anders genutzt. (Foto: picture alliance/dpa)
18:46 Uhr

Somalier sind einerseits empört über Trump und zeigen andererseits Verständnis

Dagegen sind die abwertenden Worte von Kanzler Friedrich Merz über das brasilianische Belém ein Witz: In unglaublich menschenverachtender Art und Weise zieht Donald Trump über Menschen mit somalischer Herkunft her. Migranten, die in den USA leben, bezeichnete er während einer Kabinettssitzung am Dienstag pauschal als "Müll". "Ihr Land stinkt, und wir wollen sie nicht in unserem Land", sagte der US-Präsident. Während die Regierung in Mogadischu zu den Anwürfen bisher schweigt, befragte die Nachrichtenagentur AFP einige Einwohnerinnen und Einwohner des Landes.

  • "Es ist höchste Zeit, dass die somalische Regierung ihr Schweigen bricht und Trump sagt, dass er aufhören soll, Somalia zu beleidigen", sagte der Lebensmittelhändler Daud Bare. Dies sei nicht das erste Mal, dass Trump "negativ über Somalia und das somalische Volk spricht, und dieses Mal sind seine Beleidigungen inakzeptabel".

  • Die Studentin Sumaya Hassan Ali nannte Trumps Äußerungen "rüde". Jedes Land habe seine Makel, auch die USA, merkte sie an. "Wir wissen, dass jedes Jahr in den amerikanischen Städten viele Menschen getötet werden, manchmal mehr als in Somalia", sagte die 23-Jährige.

  • Der Universitätsdozent Mahdi Ibrahim zeigte hingegen Verständnis für die Zurückhaltung der somalischen Regierung. Wenn sie Trump irritiere, könnte dieser die US-Unterstützung für den Kampf gegen Aufständische einstellen. In Somalia kämpft die islamistische Shebab-Miliz seit 2007 gegen die Regierung in Mogadischu.

  • Nuradin Abdi, Mitarbeiter einer Nichtregierungsorganisation, gab dem US-Präsidenten hingegen recht. "Trump ist vielleicht unhöflich gegenüber Somalia, aber die meisten Dinge, die er sagt, sind wahr", konstatierte er. In Somalia herrschten Krieg und Korruption, und Flüchtlinge aus Somalia gebe es in der ganzen Welt. Wenn Somalia seinen schlechten Ruf ändern wolle, "müssen wir unser Land verändern und unsere Regierungssyteme verbessern".

18:13 Uhr

Kanzler Merz wettert gegen Lübcke-Statue

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Mit Blickrichtung zum Konrad-Adenauer-Haus wurde am Dienstag eine Bronzestatue von Walter Lübcke aufgestellt. (Foto: picture alliance / Anadolu)

In der Nacht zum 2. Juni 2019 wird der CDU-Politiker Walter Lübcke auf seiner Terrasse von dem Rechtsextremisten Stephan E. ermordet. In Gedenken an den Kasseler Regierungspräsidenten hat das Zentrum für Politische Schönheit am Dienstag eine bronzene Statue und Gedenktafel in Berlin aufgestellt - mitten vor der Parteizentrale der CDU. Der Partei stößt die Aktion des linken Bündnisses sauer auf. Bundeskanzler Friedrich Merz bezeichnete sie als "vollkommen geschmacklos". Das sagte der CDU-Bundesvorsitzende bei seinem Antrittsbesuch im Roten Rathaus in Berlin.

Ähnlich äußerte sich Berlins Regierender Bürgermeister und Parteikollege Kai Wegner. "Als ich gestern davon erfahren habe, konnte ich nicht glauben, dass ein Bezirk so eine Installation genehmigt." Man könne über alles diskutieren. "Und nicht jede Diskussion muss uns gefallen." Aber das Schicksal eines von einem Rechtsradikalen ermordeten Politiker zu instrumentalisieren, sei an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten. Das Zentrum für Politische Schönheit will die CDU mit der Aktion vor allem an ihre Verantwortung erinnern, nicht mit der AfD zusammenzuarbeiten. "Es gibt keine Machtoption für die AfD ohne die CDU", heißt es auf der Webseite des Projekts. Stephan E. soll vor seiner Tat die AfD etwa im Wahlkampf unterstützt haben. Er verbüßt eine lebenslange Freiheitsstrafe.

17:45 Uhr

Möwe prallt Reporterin mitten ins Gesicht

Mit diesem Interviewgast hat Jessica Tyson wohl nicht gerechnet: Während die Reporterin gerade draußen vor der Kamera steht, treibt ein starker Wind eine Möwe direkt in ihr Gesicht. Die ganze Sache endet sogar blutig.

17:12 Uhr

Bürgermeister arbeitet nur wenige Tage - kassiert aber jahrelang

Am 16. März wurde Alexander Kretzschmar mit 63 Prozent zum Bürgermeister von Zehdenick gewählt. Der parteilose Kandidat setzte sich in der Stichwahl gegen den AfD-Politiker René Stadtkewitz durch. Der Vorgänger Kretzschmars, Lucas Halle, war 2024 aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Und auch der frisch Gewählte sollte das Rathaus der 13.000-Einwohner-Stadt in Brandenburg nicht lange mit seiner Anwesenheit beglücken. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge meldete sich Kretzschmar nur vier Tage nach seiner Amtseinführung krank und ist seitdem dienstunfähig. Ende November beschloss die Stadtverordnetenversammlung in einer außerplanmäßigen Sitzung schließlich ein Abwahlverfahren.

Doch jetzt wird es kompliziert: Weil Kretzschmar eine Sieben-Tage-Frist verstreichen ließ und nicht seinen Amtsverzicht erklärte, muss die Stadt am 25. Januar einen Bürgerentscheid abhalten. Erst dann wird entschieden, ob es Neuwahlen geben kann. Kosten des Prozedere: 13.000 bis 14.000 Euro, berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf einen Stadtsprecher. Und es könnte noch teurer werden: "Bis zum Ende seiner regulären Amtszeit 2033 hat Kretzschmar als Bürgermeister grundsätzlich Anspruch auf Versorgung", wird der Stadtsprecher weiter zitiert. "Erst drei Monate volle Bezüge, dann fünf Jahre 71,75 Prozent der Endstufe seiner Besoldungsgruppe A 16." Das entspreche zurzeit 8663 Euro monatlich. Kretzschmar selbst gibt im Interview mit der "Märkischen Allgemeinen Zeitung" an, seine Rückkehr ins Rathaus nach langer Krankschreibung sei noch im Dezember möglich gewesen. Das habe auch die Stadtverordnetenversammlung gewusst, aber nicht in der Abwahl-Sitzung berücksichtigt. Ein freiwilliger Verzicht auf sein Amt kommt für den 47-jährigen ehemaligen Polizisten nach eigenen Angaben nicht infrage.

16:41 Uhr

Auto kracht mit Polizeitransporter zusammen - Fahrer tot

Nach dem Zusammenstoß eines Polizeitransporters mit einem Auto ist der 52 Jahre alte Fahrer des Wagens gestorben. Er schwebte nach dem Unfall zunächst in Lebensgefahr und starb kurz darauf an den Folgen seiner schweren Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. Drei Polizeibeamte in dem Transporter wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Laut Mitteilung war der Wagen der Polizei mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs, als es an der Kreuzung zu dem Zusammenstoß kam. Der Transporter sei dabei auf die Seite geschleudert worden. Der Hergang des Unfalls und die Ursache werden untersucht. Aus Neutralitätsgründen hat die Polizei Krefeld die Ermittlungen übernommen.

16:39 Uhr

Deutschland richtet Fußball-EM der Frauen 2029 aus

Die deutschen Fußball-Fans dürfen sich auf das nächste große Heim-Turnier freuen. Die Europameisterschaft der Frauen findet 2029 zum dritten Mal in Deutschland statt. Der Deutsche Fußball-Bund setzte sich in Nyon bei der Wahl durch das UEFA-Exekutivkomitee gegen die gemeinsame Kandidatur von Dänemark und Schweden sowie die Einzel-Bewerbung von Polen durch.

16:09 Uhr

Waschbär betrinkt sich bei Einbruch besinnungslos

Als eine Mitarbeiterin eines Spirituosen-Ladens im US-Bundesstaat Virginia am Samstagmorgen zur Arbeit kommt, staunt sie nicht schlecht. Überall auf dem Boden verteilt liegen zerbrochene Flaschen. Es haben sich kleine Pfützen mit alkoholischen Getränke gebildet. Nach dem Einbrecher muss sie nicht lange suchen: Auf der Toilette liegt er, flach auf dem Bauch, ohnmächtig. Es ist ein Waschbär. Offensichtlich hat das possierliche Tier einen Schluck zu viel genossen. Eine Mitarbeiterin der Tierschutzorganisation Hanover County Animal Protection & Shelter kommt zu Hilfe. Der Waschbär wird in das Tierheim der Gruppe gebracht, wo er ausnüchtern kann. Nach ein paar Stunden Schlaf und ohne jegliche Anzeichen von Verletzungen sei er wieder in die Wildnis entlassen worden.

15:36 Uhr

Jennifer Lopez wirbt mit Bikini-Video für Vegas-Show

Jennifer Lopez weiß, wie man die Werbetrommel rührt. Auf Instagram veröffentlicht die Sängerin ein freizügiges Video, um die Ticketverkäufe für ihre neue Show in Las Vegas Ende Dezember anzuheizen. In einem Bikini mit Flammenmuster zeigt die 56-Jährige vollen Körpereinsatz.

14:59 Uhr

Auto landet im Pool: Drei junge Menschen sterben

In Frankreich sind zwei Jugendliche und ein junger Mann tot in einem Auto in einem Pool gefunden worden. Im Wagen hätten sich Lachgasflaschen befunden, sagte eine Sprecherin der Polizei. Wie genau es zu dem Unfall kam, wer am Steuer saß und ob das Lachgas konsumiert worden ist, sei unklar. Das Auto sei in den frühen Morgenstunden im südfranzösischen Alès entdeckt worden. Dem Sender BMFTV zufolge rutschte das Auto auf der regennassen Straße, durchbrach eine kleine Mauer und landete überschlagen in dem Pool. Die Toten sollen demnach 14, 15 und 19 Jahre alt sein.

14:34 Uhr

Fall Fabian: Gericht hat über Haftbefehl der Tatverdächtigen entschieden

Rund eine Stunde wurde getagt, jetzt steht die Entscheidung fest: Im Fall des getöteten achtjährigen Fabian aus Güstrow bestätigt das Amtsgericht Rostock den Haftbefehl gegen die Tatverdächtige. Das sagte der Sprecher der Rostocker Staatsanwaltschaft, Harald Nowack. Der Termin ging auf einen Antrag des Anwalts der Beschuldigten, Andreas Ohm, zurück. Den Haftgründen lägen nur Indizien zugrunde, hatte er den Antrag begründet. Gegen die Entscheidung kann beim Landgericht Rostock Beschwerde eingelegt werden. Nach Informationen von RTL/ntv werden die Beschuldigte und ihr Anwalt dies auch tun.

Der achtjährige Fabian verschwand am 10. Oktober. Seine Leiche wurde vier Tage später am Ufer eines Tümpels südlich von Güstrow gefunden. Die Beschuldigte war am 6. November unter dringendem Mordverdacht in einem Dorf in der Nähe von Güstrow verhaftet worden. Ihr Auto wurde sichergestellt. Nach früherer Aussage Ohms hat seine Mandantin die Tat als Zeugin abgestritten und sich als Beschuldigte nicht zur Sache geäußert.

14:15 Uhr

Schichtwechsel

Liebe Leserinnen und Leser, meine Kollegin Sabine Oelmann hat das Feld bestellt und mir jetzt die Verantwortung für den "Tag" übergeben. Mein Name ist Friederike Zörner. Bis zum späten Abend versorge ich Sie mit Nachrichten aus aller Welt. Bei Fragen oder Hinweisen erreichen Sie mich via Mail an friederike.zoerner[at]ntv.de.

13:58 Uhr

Einfach mal die Fresse halten?

Ein AfD-Abgeordneter hat sich im Landtag von Baden-Württemberg in Stuttgart mit seiner selten aggressiven Rhetorik einen Ordnungsruf eingehandelt. Ob er nicht "einmal kurz die Fresse halten" könne, schrie der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Daniel Lindenschmid, im Plenum dem CDU-Abgeordneten Raimund Haser entgegen.

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Muhterem Aras hat in ihrem Landtag gut zu tun. (Foto: imago images/7aktuell)

In der Debatte zofften sich Regierung und Opposition um den Nachtragshaushalt. Landtagspräsidentin Muhterem Aras versuchte während des Geschreis für Ordnung zu sorgen, hörte den Satz Lindenschmids aber zunächst nicht. Sie erteilte dem 33-Jährigen aber im Nachgang - nach Bestätigung des Satzes durch das Protokoll - einen Ordnungsruf. Er könne sich nicht erinnern, dass jemand so etwas schon einmal gesagt habe im Landtag, sagte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke.

Zuvor hatte Haser die Rede von AfD-Fraktionschef Anton Baron mehrfach mit Zwischenrufen gestört und sich dafür auch eine Ermahnung von Landtagspräsidentin Aras eingefangen. "Er hat 15 Minuten reingeredet, teilweise mit absolutem Nonsense", rechtfertigte Lindenschmid sein Verhalten im Nachgang. Es sei eigentlich Aufgabe der Präsidentin, Haser "ruhigzustellen". Lindenschmid räumte aber ein, dass er nächstes Mal einen anderen Ausdruck wählen würde. Das sei «nicht parlamentarisch» gewesen.

13:35 Uhr

Bulle wirbelt plötzlich Mann meterweit durch Luft

In Indien greift ein Mann in einen Streit zwischen zwei Bullen ein, um zwischen den Vierbeinern zu schlichten. Doch dabei wird er plötzlich selbst zur Zielscheibe. Der Mann wird schwerverletzt in ein Krankenhaus eingeliefert.

13:03 Uhr

Armut - mehr als "kein Geld"

Armut wird von Betroffenen in Deutschland nicht nur als materieller Mangel erlebt, sondern geht auch mit sozialen und gesundheitlichen Nachteilen einher. Der am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossene Armuts- und Reichtumsbericht, der Betroffene stärker als bislang einband, ergab zwar, dass 84,3 Prozent der Teilnehmenden mit aktueller Armutserfahrung in erster Linie fehlendes Geld als ihre größte Herausforderung betrachten.

64,4 Prozent gaben aber auch an, sie fühlten sich "nicht wie ein gleichwertiger Teil der Gesellschaft", und 61,4 Prozent waren mit ihrer Gesundheit unzufrieden. Hinzu kommen in dem vom Bundesarbeitsministerium veröffentlichten Bericht zufolge unter anderem als schlecht empfundene Chancen auf dem Arbeitsmarkt (59,9 Prozent der von Armut Betroffenen) und eine eingeschränkte Mobilität (53,6 Prozent).

83 Prozent der Befragten mit Armutserfahrung glauben außerdem, dass Betroffene in Deutschland hin und wieder oder ständig diskriminiert oder benachteiligt werden. Ganz vorn dabei sind die Bereiche Wohnen (85,8 Prozent), Freizeit und Kultur (69,6 Prozent), Bildung (63,4 Prozent) und Mobilität (59,6 Prozent). Laut BMAS handelte es sich hier um eine Online-Befragung von Bürgerinnen und Bürgern, von denen die ganz überwiegende Mehrheit aktuelle oder vergangene Armutserfahrungen hat.

12:36 Uhr

Fahrer hängt mit Lkw 30 Meter über Abgrund fest

Im US-Bundesstaat West Virginia schlittert ein Lastwagen über eine vereiste Autobahn. Die Fahrerkabine hängt mehrere Meter über dem Boden über den Brückenrand hinaus, der Fahrer sitzt darin fest. Rettungskräfte arbeiten unter Hochdruck daran, ihn aus dieser gefährlichen Lage zu befreien.

11:13 Uhr

Fischer retten Bambis von spiegelglattem See

In Sibirien liegen viele Rehe reglos auf blankem Eis. Sie rutschen bei jedem Versuch aufzustehen weg, kommen einfach nicht mehr hoch. Fünf Fischer tragen sie schließlich auf ihren Schultern und Schlitten zurück ans Ufer und retten so mehr als 300 Tiere.

10:46 Uhr

Charles rollt Steinmeier den roten Teppich aus

Erst Österreich, soeben Spanien und nun das Vereinigte Königreich - es ist bereits der dritte Staatsbesuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seiner Frau Elke Büdenbender innerhalb von knapp zwei Monaten. Prunkvoll war der Rahmen in der Wiener Hofburg und im Königlichen Palast in Madrid auch. Doch die vor dem deutschen Präsidentenpaar liegenden drei Tage in Windsor, London und Coventry dürften dies nochmals deutlich übertreffen.

Gegenbesuch-Bundespraesident-Frank-Walter-Steinmeier-und-seine-Frau-Elke-Buedenbender-kommen-zum-Staatsbesuch-nach-London
Als letzter Bundespräsident hatte Roman Herzog dem Vereinigten Königreich einen Staatsbesuch abgestattet. Das war vor 27 Jahren. Es ist also mal wieder an der Zeit für einen Staatsbesuch - es geht vor allem darum, sich als Europäer in unsicheren Zeiten gegenüber Staaten wie Russland, aber auch den USA, die gemeinsamen Werte liberaler Demokratien zu demonstrieren.

Dies zeigt bereits ein Blick in das dichte Programm für die drei Tage: Zur Begrüßung am Flughafen werden der Prinz und die Prinzessin von Wales, William und Catherine, kommen. Von Heathrow aus geht es nach Windsor, wo König Charles III. und Königin Camilla mit dem deutschen Präsidentenpaar die letzte Strecke zum Schloss per Kutsche zurücklegen wollen.

In Schloss Windsor werden die Gastgeber ihre Gäste dann mit militärischen Ehren begrüßen und am Abend auch zum Staatsbankett empfangen. Gespräche wird Steinmeier gleich am ersten Tag auch mit dem britischen Premierminister Keir Starmer führen. Im Mittelpunkt des zweiten Besuchstages wird eine Rede Steinmeiers im Parlament stehen. Beginnen wird der Tag für ihn mit einer Kranzniederlegung am Grab von Königin Elizabeth II. Am dritten Tag reisen Steinmeier und Büdenbender nach Coventry. Auf dem Rückweg nach London wird Steinmeier in der Universitätsstadt Oxford haltmachen. Die Hochschule will ihn mit der Ehrendoktorwürde auszeichnen.

10:16 Uhr

Frank Thelen kracht mit Schneemobil ins Garagentor

Bei der Aufzeichnung der Weihnachtsspezialsendung von "Die Höhle der Löwen" sorgt Investor Frank Thelen für Aufregung: Er verliert die Kontrolle über ein elektrisch betriebenes Schneemobil und kracht in ein Tor.

09:50 Uhr

Keine Fluchtgefahr: Frühere EU-Chefdiplomatin wieder auf freiem Fuß

Die unter Korruptionsverdacht stehende frühere EU-Chefdiplomatin und italienische Außenministerin Federica Mogherini ist wieder auf freiem Fuß. Wie die Europäische Staatsanwaltschaft (EUStA) in Luxemburg mitteilte, wurden alle drei am Dienstag Festgenommenen nach einer Vernehmung durch die belgische Polizei wieder freigelassen, da keine Fluchtgefahr besteht. Zuvor seien sie über die gegen sie erhobenen Vorwürfe informiert worden: Beschaffungsbetrug, Korruption, Interessenkonflikte und die Verletzung der beruflichen Schweigepflicht.

Die EUStA bestätigte nun, dass Mogherini unter den Festgenommenen war - jedoch ohne ihren Namen zu nennen: Auf Antrag der EUStA seien am Dienstag die Rektorin und ein leitender Mitarbeiter des Europakollegs in Brügge sowie ein hochrangiger Beamter der EU-Kommission festgenommen worden, hieß es in der Mitteilung. Es gehe um den Verdacht auf Betrug im Zusammenhang mit EU-finanzierten Schulungen für Nachwuchsdiplomaten. Die ehemalige EU-Außenbeauftragte Mogherini ist inzwischen Rektorin des Europakollegs, einer Kaderschmiede für EU-Beamte und Diplomaten.

Das Europakolleg hatte mitgeteilt, man werde uneingeschränkt mit den Behörden kooperieren. Mogherini war von 2014 bis 2019 an der Spitze des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) und zudem Vizepräsidentin der EU-Kommission. Die Vorwürfe beziehen sich auf den Zeitraum 2021-2022.

09:32 Uhr

Blutbad im Pausenraum, Motiv: Wut und Neid

Ganz in Schwarz gekleidet, mit Sturmhaube und Kapuze, dringt ein Mann in den Pausenraum der kleinen Firma in Bad Friedrichshall ein. Es ist 17.43 Uhr. Er kennt sich aus, er weiß, wer im Raum sitzt. Blitzschnell zieht der Mann seine halbautomatische Pistole und drückt ab. 23 Mal in 75 Sekunden. Zwei seiner Kollegen sterben durch Kopfschüsse im Kugelhagel, ein dritter Mann wird bei der Bluttat in der Nähe von Heilbronn schwer verwundet, ein vierter kann entkommen.

Für den zweifachen Mord und den mehrfachen versuchten Mord hat das Landgericht den Schützen nun zur Höchststrafe verurteilt: Gegen den 53-Jährigen verhängte es lebenslange Haft, außerdem stellte die Kammer die besondere Schwere der Schuld fest. Das bedeutet: Eine Freilassung nach 15 Jahren wäre rechtlich zwar möglich, in der Praxis ist sie aber so gut wie ausgeschlossen.

In ihrer Urteilsbegründung ließ die Kammer keinen Zweifel: Der in Kirgisistan geborene Deutsche habe Anfang Januar maskiert zur Spätschicht die Werkhallen der Firma betreten und das Feuer auf seine Kollegen eröffnet. Seine Opfer, zwei Brüder, hatte der Schütze genau ausgewählt. Was ihn dazu trieb, darüber muss das Gericht zwar mutmaßen, weil er während der vier Monate auf der Anklagebank schwieg. Aber die Kammer ist überzeugt: Bei dem Mann hatten sich über Monate "Wut und Neid aufgestaut", wie es der Vorsitzende Richter formuliert. Er leide an einem ausgeprägten Geltungsdrang, sei nur eingeschränkt kritikfähig und habe schließlich entschieden, seine Kollegen zu töten, so der Richter.

08:50 Uhr

Britischer Teenager wollte zu Dracula - nun wird er vermisst

Seit Tagen läuft in dem unwegsamen Țigănești-Tal in Siebenbürgen (Rumänien) die Suche nach einem britischen Teenager. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Der 18-Jährige, der bereits seit dem 23. November vermisst wird, ist wie vom Erdboden verschluckt. Er wollte zu Draculas Schloss - nun fehlt von ihm jede Spur.

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Das "Dracula"-Schloss Bran in Rumänien. (Foto: imago stock&people)

Die Rettungstrupps und eine Hundestaffel kämpften sich durch Schnee und Sturm. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Doch an der Stelle, von der das letzte Lebenszeichen von George kam, lag nur sein Rucksack. Kurz vor seinem mysteriösen Verschwinden aus einem Waldabschnitt auf über 2000 Metern Höhe hatte der junge Mann noch einen Notruf abgesetzt. Wohl mit letzten Kräften teilte er über sein Handy mit, er sei erschöpft und unterkühlt. Dann brach die Verbindung ab. Ein Albtraum für seine Mutter, die den Medien erzählte, dass George ohne sie zu informieren, seine Universität in Großbritannien verlassen, um alleine wandern zu gehen.

Die Hoffnung wird trotz schwieriger Wetterverhältnisse nicht aufgegeben. Der rumänische Bergrettungsdienst "Salvamont Brașov" schreibt allerdings auf Facebook: "An manchen Stellen liegt der Schnee über zwei Meter hoch."

08:21 Uhr

NRW-Minister in Sorge um marode Brücken

NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer mahnt den Bund zu massiven Investitionen in marode Brücken, um weitere Sperrungen zu verhindern. Als Beispiel nannte der Grüne die marode Wiehltalbrücke an der A4 bei Gummersbach. "Wenn die gesperrt werden müsste, das wäre eine Katastrophe. Da muss dringend gehandelt werden", so Krischer im WDR.

Die Autobahn-Gesellschaft des Bundes hatte zuletzt mitgeteilt, die Wiehltalbrücke an der Strecke zwischen Köln und Olpe sei trotz weitreichender Einschränkungen für den Verkehr noch immer überlastet. Eine komplette Sperrung der Brücke sei ausdrücklich "nicht ausgeschlossen", hatte die Behörde Mitte November betont.

Wirtschaftsverbände und Politiker im Bergischen Land und in Südwestfalen warnen seitdem, eine Sperrung der A4 wäre nach der jahrelang gesperrten Rahmedetalbrücke an der A45 das nächste Desaster für die Region.

08:03 Uhr

Britische New-Wave Legenden veröffentlichen Debüt-Album nach über 50 Jahren

Wenn es um das Erzählen von Geschichten geht, gibt es nur wenige Popgruppen, die das so gut können wie Squeeze. Aber selbst die beiden Hauptsongwriter der Gruppe, Chris Difford und Glenn Tilbrook, hätten sich kaum eine solche Wendung ausdenken können, wie die, die sie zu "Trixies" geführt hat, ihrem ersten Album seit acht Jahren - und dem ersten, das sie jemals geschrieben haben!

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Es sind ein paar Jahre ins Land gegangen .... (Foto: Dean Chalkley)

"Trixies" gab es bereits vor allen anderen Alben, vor dem Ivor Novello Award 2008 für herausragende Beiträge zur britischen Musik, dem Mojo Icon Award, vor "Cradle To The Grave", den Welttourneen und Festival-Highlights und vor dem gefeierten "The Knowledge" von 2017.

Geschrieben von den Teenagern Difford (19) und Tilbrook (16) zu Beginn ihrer Songwriting-Partnerschaft, als Konzeptalben und Rockopern noch en vogue waren, sind die Songs eine Sammlung von Geschichten, die in einem fiktiven Nachtclub namens Trixies spielen. Jetzt endlich gelangt diese frühe erste Song-Sammlung – unter der produktionstechnischen Leitung von Squeeze-Bassist Owen Biddle (The Roots, John Legend, Al Green) - an die Öffentlichkeit. Das Album erscheint am 6. März 2026.

07:26 Uhr

Bett, Sauna, Pizza: Der perfekte Tag für Ina Müller

Ich kann sie so gut verstehen! Für Sängerin und Moderatorin Ina Müller ist ein gemütlicher Tag im Bett eine Idealvorstellung. Der perfekte Tag sehe so aus: "Ausschlafen, mit Kaffee zurück ins Bett, Zeitung lesen, die Balkontür ganz aufmachen und Vögel zwitschern hören, jemandem schreiben, dem ich leider noch dringend schreiben muss, bis ungefähr 14 Uhr im Bett sitzenbleiben", so die Hamburgerin. "Dann denken: "Du kannst jetzt nicht den ganzen Tag im Bett sitzenbleiben", auf Nahrungssuche gehen in meiner Hood, dann sich den Bauch vollschlagen und 17 Uhr mit vollgeschlagenem Bauch wieder ins Bett gehen."

Wahlweise geht Ina Müller, statt sich den Bauch vollzuschlagen, aber auch gern in ihre Sauna. "Ich habe mir den Luxus gegönnt, meine Speisekammer, die es ja in Altbauwohnungen noch gibt, in eine Sauna umzubauen." Für einen guten Abschluss würde sie schließlich eine Serie bis nachts 3 Uhr "durchbingen" - also ohne Pause durchgucken. "Das ist für mich leider der ideale Tag. Alles andere ist anstrengend."

07:11 Uhr

Das wird heute wichtig oder: Darf ein Präsident Menschen als Müll bezeichnen?

"Ich will sie nicht in unserem Land haben. Ich bin ehrlich. Manche sagen vielleicht: 'Oh, das ist politisch nicht korrekt.' Das ist mir egal. Ich will sie nicht in unserem Land haben. (...) Wir werden den falschen Weg einschlagen, wenn wir weiterhin Müll in unser Land lassen." US-Präsident Donald Trump hat Somalia am Ende einer Kabinettssitzung als miserables Land und aus dem ostafrikanischen Staat stammende Menschen als Müll bezeichnet. Und richtig: Man darf Menschen nicht als Müll bezeichnen. Und ja - das ist politisch nicht korrekt. Und nein, es ist eines Präsidenten nicht würdig, es ist geradezu Müll, so etwas laut zu sagen und sich über andere zu erheben. Es ist und bleibt eine Katastrophe, dass der Präsident der Vereinigten Staaten mit Menschen, Umständen und Sprache umgeht, als seien sie Müll. Seine Amtszeit gehört auf selbigen, es tut mir leid, und damit einen guten Morgen. Was erwartet uns noch an diesem ersten Mittwoch im Dezember?

Das steht heute an:

- Nach der unverbindlichen Test-Abstimmung über das Rentenpaket mit vielen Nein-Stimmen will es die Spitze der Unionsfraktion nun genau wissen: Wer von den Abgeordneten den Gesetzentwurf von Arbeitsministerin Bärbel Bas bei der Bundestagsabstimmung am Freitag ablehnen will, soll das bis 12 Uhr der Fraktionsführung melden.

- Russland und die USA sind einem Kriegsende in der Ukraine bei einem langen Treffen im Kreml anscheinend nicht näher gekommen, doch der Dialog soll nach Moskauer Angaben fortgesetzt werden. Während ein Durchbruch in Moskau ausblieb, einigten sich die EU-Staaten kurz darauf auf einen Importstopp für russisches Erdgas bis Ende 2027.

- Die Verhandlungen über neue EU-Gentechnik-Regeln gehen heute möglicherweise in die Schlussphase. Dann treffen sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments, um über die neuen Regeln eine Einigung zu erreichen.

- Die Abwehr unerlaubt fliegender Drohnen beschäftigt die Innenminister von Bund und Ländern ab 18.30 Uhr bei ihrer Konferenz in Bremen. Die Ministerinnen und Minister wollen bei dem dreitägigen Treffen unter anderem über die Einrichtung eines Drohnenabwehrzentrums sprechen. Ein weiteres Thema sind Sicherheitsmaßnahmen beim Fußball.

- Die Bundeswehr verstärkt ihre Abwehr von Raketenangriffen. Dazu wird heute auf dem ostdeutschen Fliegerhorst Holzdorf der erste Schritt zur Inbetriebnahme des neuen Flugabwehrsystems Arrow 3 gemacht. Die Beschaffung des israelischen Systems ist eine Reaktion auf die Bedrohung durch Russland.

- Mit weiteren vier Partien wird heute das Achtelfinale im DFB-Pokal abgeschlossen. Im Mittelpunkt steht das Spiel des FC Bayern München beim 1. FC Union Berlin um 20.45 Uhr. Bereits um 18 Uhr ist Pokalverteidiger VfB Stuttgart beim Zweitligisten VfL Bochum gefordert.

06:51 Uhr

Gottschalks großes Show-Finale

Dass Thomas Gottschalk in TV-Rente gehen würde, war schon länger bekannt. Am kommenden Nikolaus-Samstag ist es nun so weit: Noch einmal ins Rampenlicht. Mit der RTL-Show "Denn sie wissen nicht, was passiert" verabschiedet sich Gottschalk. Es wird ein Auftritt im Schatten seiner Krebserkrankung.

Bis vor wenigen Tagen hatte der Entertainer seine Erkrankung geheim gehalten, auch dann noch, als er bei öffentlichen Auftritten bereits angeschlagen und unkonzentriert wirkte, sich verhaspelte und Häme einstecken musste. Momente der Schwäche wie bei der Bambi-Gala in München kannte das Publikum von dem Entertainment-Profi nicht. "Ich habe 35 Jahre lang den Samstagabend betreut und im Griff gehabt", bilanzierte Gottschalk im Mai. So kannte ihn das Publikum. Auftritte jetzt abzusagen, sei für ihn nicht infrage gekommen, sagt Gottschalk, er habe seine Verträge erfüllen wollen. Inzwischen sei ihm aber klar geworden: "Ich kann nicht mehr auftreten. Ich muss gesund werden."

Schauspieler Christoph Maria Herbst sagte dazu, Gottschalk wolle eben für sein Publikum da sein, das sei ganz alte Schule, davor ziehe er den Hut. "Er ist halt ein altes Zirkuspferd."

06:30 Uhr

Trump droht weiteren Ländern wegen Drogen

Im Kampf gegen organisierten Drogenschmuggel aus der Karibik schließt US-Präsident Donald Trump nicht aus, neben Venezuela auch andere Länder ins Visier zu nehmen. Er habe gehört, dass Kolumbien in Fabriken Kokain herstelle, das dann in die USA verkauft werde, so Trump nach einer Kabinettssitzung vor Reportern. "Jeder, der das tut und es in unser Land verkauft, muss mit Angriffen rechnen." Auf Nachfrage, wen das betreffe, fügte er hinzu: "Nicht nur Venezuela." Kolumbiens Staatsführung kritisierte seine Äußerungen scharf.

Seit Wochen verschärft Trump den Ton und das Vorgehen gegenüber Kolumbiens Nachbarland Venezuela. Die USA haben nicht nur zusätzliche Soldaten in der Karibik zusammengezogen und mehrere Kriegsschiffe wie den weltgrößten Flugzeugträger in die Region verlegt. Trump genehmigte auch verdeckte Einsätze des US-Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela.

Nach US-Angaben dient der Einsatz dem Kampf gegen Drogenhandel. Bei Angriffen auf angebliche Schmugglerboote wurden demnach bereits mehr als 80 Menschen getötet. Kritiker werten das Vorgehen der USA als Verstoß gegen das Völkerrecht, während Trumps Regierung von einem legitimen Kampf gegen "Drogenterroristen" spricht. Es gibt auch Stimmen, die eher einen forcierten Machtwechsel in Venezuela und amerikanisches Interesse an den reichen Ölreserven des Landes als zentrales Motiv unterstellen.

06:20 Uhr

Gesetzentwurf zur Errichtung von Meeresschutzgebieten

Deutschland will einem UN-Abkommen beitreten, mit dem die Errichtung von Meeresschutzgebieten auf hoher See möglich wird. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll heute vom Kabinett beschlossen werden und dann in den Bundestag gehen. Bisher hat Deutschland den Vertrag für das UN-Abkommen zwar unterschrieben, für die offizielle Ratifizierung ist aber ein Gesetz nötig.

Mit dem UN-Hochseeschutzabkommen wird erstmals weltweit die Einrichtung von Meeresschutzgebieten auf hoher See möglich. Zudem soll es Umweltprüfungen von menschlichen Aktivitäten wie zum Beispiel Fischerei im Ozean geben. Im Jahr 2023 hatten sich mehr als 160 Staaten in New York nach langem Ringen auf das Abkommen geeinigt.

"Die Ozeane sind überlebenswichtig für uns Menschen. Sie erzeugen Sauerstoff, versorgen uns mit Nahrung und sind das größte Ökosystem des Planeten. Zugleich sind die Ozeane stark belastet durch Plastikmüll, Überfischung, Chemikalien und Klimawandel", erklärt Umweltminister Carsten Schneider. Die hohe See ist der Bereich der Meere, der außerhalb nationaler Rechtsprechung liegt und damit im Grunde niemandem gehört. Bisher gab es für die Hochsee keine einheitlichen Umweltregeln.

06:00 Uhr

Raketenwehr Arrow 3: Deutschland spannt den Schutzschirm auf

Mit der heute anstehenden Inbetriebnahme erster Elemente des neuen Raketenabwehrsystems Arrow 3 sieht Verteidigungsminister Boris Pistorius die Luftverteidigung Deutschlands und seiner Partner deutlich gestärkt. "Wir erlangen damit erstmals die Möglichkeit zur Frühwarnung und zum Schutz unserer Bevölkerung und Infrastruktur vor weitreichenden ballistischen Raketen. Mit dieser strategischen Fähigkeit, die im Kreis unserer europäischen Partner einmalig ist, sichern wir unsere zentrale Rolle im Herzen Europas", so der SPD-Politiker in Berlin.

"Damit schützen wir also nicht nur uns, sondern auch unsere Partner. Wir stärken damit den europäischen Pfeiler der Nato und übernehmen ein Nato-Planungsziel", ergänzt Pistorius. Deutschland übernehme Verantwortung.

Die Luftwaffe will am Mittag auf dem Luftwaffenstützpunkt Schönewalde/Holzdorf an der Landesgrenze von Sachsen-Anhalt und Brandenburg die sogenannte Erst- oder Anfangsbefähigung des Systems erklären. Dieser Schritt - von der Nato Initial Operational Capability (IOC) genannt - bedeutet nach Militärangaben, dass erste Systemanteile in Betrieb genommen werden: Radar, Startgeräte und geschultes Personal sind verfügbar, um den Schutzbetrieb in einem begrenzten Umfang aufzunehmen.