Essen und Trinken

Ladiges kocht Jetzt wird es Wild!

So schaut's am Ende aus: Brutzelig und saftig.

So schaut's am Ende aus: Brutzelig und saftig.

(Foto: Marc Ladiges)

Sorry, Bambi! Unser Koch mag es wild. Und er mag Wild, aber eben am liebsten auf dem Teller. Es ist hart, heute ein Wild zu sein bei den vielen Jägern, aber vielleicht ist es ein Trost, dass es am Ende wenigstens richtig lecker ist! Und nachhaltig.

Zutaten für 4 Personen


500 Gramm Rehkeule, am besten die sogenannte Nuss
100 Gramm Semmelbrösel
1 Ei
1 Zwiebel oder mehrere Schalotten
20 Gramm getrocknete Steinpilze
200 ml Schlagsahne
1 Glas Portwein
1 Schnapsglas Gin
Etwas Speisestärke, Muskat, Pfeffer, Salz, Petersilie, Speiseöl

Heute möchte ich eine Bresche für das Wild schlagen. Es wird viel über Tierwohl und Nachhaltigkeit diskutiert. Das nachhaltigste Fleisch bleibt Wild. Es lebt in seiner natürlichen Umwelt und ernährt sich von dem, was es findet. Die strengen Gesetze in Deutschland machen Wild außerdem zu dem am besten kontrollierten Fleisch, da jedes gehandelte Tier überprüft wird. Weiterhin sprechen der niedrige Fettgehalt (unter 5 Prozent) und die hohe Konzentration von Spurenelementen und Vitamin B2, auch Riboflavin genannt, für den Verzehr. Riboflavin fördert die Antioxidans und schützt unsere Zellen so vor den sogenannten "freien Radikalen".

Wer sich um die Bestände an Wild sorgt, muss wissen, dass es heute mehr Wild in den deutschen Wäldern gibt als um 1900. Damals war das Wildfleisch unverzichtbar, um die Menschen durch den Winter zu bringen. Noch heute verspüren wir im Winter mehr Lust auf Wild als im Sommer.

Deshalb gibt es heute Rehhacksteaks in Steinpilzrahmsauce

Zubereitung:

  • Die Pilze kurz abspülen und mindestens 20 Minuten einweichen.
  • Das Rehfleisch haschieren. Haschieren kommt mal wieder auf dem Französischen und bedeutet "fein würfeln oder hacken". Das Fleisch wird erst in feine Scheiben und dann in dünne Streifen geschnitten. Danach werden die Streifen gewürfelt. Mit einem großen Kochmesser das Fleisch noch etwas hacken, um gleichmäßigere Stücke zu erhalten. Die Konsistenz ist viel besser, als wenn man einen Fleischwolf verwendet.
  • Die Zwiebeln in Öl anschwitzen und abkühlen lassen.
  • Fleisch, Zwiebeln, Semmelbrösel, Ei vermischen. Dabei mit Muskat, Pfeffer und Salz und fein gewiegter Petersilie würzen. Aus acht gleichen Teilen mit anfeuchteten Händen Hacksteaks formen. In einer schweren Pfanne in einer guten Menge Öl braten, bis sie gut gebräunt sind. Beiseite stellen.
  • Das Öl aus der Pfanne gießen, ohne dass der Bratensatz verloren geht. Wieder auf den Herd stellen und den Bratensatz mit den Pilzen und dem Einweichwasser ablöschen. 20 Minuten auf kleiner Flamme reduzieren lassen. Jetzt den Portwein zugießen und mit der Speisestärke leicht abbinden. Die Sahne zugeben und einmal kräftig aufkochen. Mit einem Mixstab aufschäumen. Zuletzt mit Salz und Gin abschmecken.
  • Die Hacksteaks in der Sauce erhitzen, ohne dass diese weiter kocht. Mit gewiegter Petersilie bestreuen. Dazu passen Bandnudeln genauso gut wie Spätzle. Wer mag, sollte dazu noch Preiselbeeren servieren. So esse ich sie am liebsten.
Marcs Tipp

Wenn Sie Wild aus Ihrer Gegend kaufen wollen, gibt es neben guten Metzgereien auch die Möglichkeit, sich an das örtliche Forstamt zu wenden. Viele Gemeinden besitzen eigenen Wald und verkaufen Wildfleisch, das aus Waldschutzgründen geschossen werden muss. Ohne diese Maßnahme würden Wildtiere bald unsere Gärten bevölkern, was mancherorts schon der Fall ist.

(Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 17. Februar 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de

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