Unterhaltung

Dave Grohl reagiert auf Video 1000 Fans locken Foo Fighters nach Italien

1000 Fans der Foo Fighters richten einen unglaublichen Aufruf an die Band: Beglückt uns endlich wieder mit einem Konzert! Dafür spielen sie alle gemeinsam den Song "Learn to fly". Frontmann Dave Grohl reagiert mit einer eigenen Videobotschaft.

Es sind beeindruckende Bilder, die dieses Youtube-Video zeigt. 1000 junge Leute spielen gemeinsam einen Song der Foo Fighters, Hunderte Schlagzeuger, Hunderte Sänger, Hunderte Bassisten, Hunderte Gitarristen intonieren "Learn to Fly", völlig synchron, dirigiert von einem Mann auf einem hohen Gerüst. Das machen sie nicht nur zum Spaß: Die Band soll zu ihnen nach Norditalien in die Region Romagna kommen und das erste Konzert seit 1997 für sie spielen.

Dave Grohl in Aktion.

Dave Grohl in Aktion.

(Foto: dpa)

Was auf den ersten Blick wie eine spontane Fan-Aktion wirkt, ist in Wahrheit ein ausgeklügeltes Projekt, in dem ein Jahr Arbeit, Bangen und Hoffen steckt. Die Idee dazu hatte Fabio Zaffagnini, ein Geologe und Programmierer, im Mai 2014, wie es auf der Homepage des Projektes "Rockin' 1000" heißt. In einem lustigen Video erzählt er die Story dazu: "Als ich eines Morgens frühstückte, hörte ich … eine Stimme." Engelsfanfaren werden eingeblendet, der Kopf von Dave Grohl, dem Gründer der Foo Fighters, erscheint in hellem Licht und ruft ihm zu: "Fabio, bring mich in die Romagna!" Die Idee war geboren.

Seine Freunde erklären ihn zunächst für verrückt, sagen ihm, dass sein Vorhaben so unmöglich sei wie Batman herbeizurufen oder bitten ihn, stattdessen lieber Rihanna oder Bono von U2 einzuladen. Doch Zaffagnini lässt sich nicht beirren und sammelt ein schlagkräftiges Orga-Team um sich - mit Pressesprecher, Ingenieuren, Technikern, Fundraiser, Grafikern… Es ist an alles gedacht, das Projekt soll ein Erfolg werden.

Bis kurz vor Schluss nicht genug Geld

Fabio Zaffagnini.

Fabio Zaffagnini.

In der Rockszene spricht sich der Plan schnell herum, immer mehr Amateur-Musiker bewerben sich mit Videos, um einer der 1000 zu werden. In stundenlangen Sessions sichten die Organisatoren Video nach Video und filtern die Leute heraus, die den Song spielen sollen. Im März 2015 haben sie Grund zu feiern: Der Dirigent Marco Sabiu erklärt sich bereit, die riesige Rocker-Horde zu dirigieren. Er hat zuvor mit Größen wie Pavarotti, Ennio Morricone und Kylie Minogue gearbeitet. Längst ist die Rockpresse auf die leicht verrückten Italiener aufmerksam geworden - weltweit. Die Sache läuft.

Doch bei all der Leidenschaft, dem Einsatz und der Hingabe an das Projekt steht und fällt es doch mit dem Geld. 40.000 Euro brauchen sie bis Ende April 2015 um Licht, Strom und alles weitere im Hippodrom-Park von Cesena bereitszustellen. Doch zu diesem Zeitpunkt haben sie die notwendige Summe immer noch nicht beisammen. "In Italien ist es verdammt schwer, 40.000 Euro zu sammeln", schreiben sie zu diesem Zeitpunkt auf ihre Homepage. "Es ist ein kritischer Moment, aber wir können nicht mehr zurückgehen." Sie rufen noch einmal eindringlich zu Spenden auf und verlängern ihre Deadline um einen Monat. Mit Erfolg: "Das Wunder ist geschafft!", heißt es am 30. Mai auf der Internetseite. "Wir haben das Geld!"

Die Spannung steigt immer weiter, je näher der große Tag rückt. "Uns fehlen noch immer einige Genehmigungen, die Stromversorgung steht noch nicht, viele Musiker melden sich jetzt erst an, andere sagen ab." Noch hat Zaffagnini keine 1000 Leute beisammen, noch kann der Traum von der XXL-Coverband wie eine Seifenblase zerplatzen.

Grohl antwortet per Videobotschaft

  Der 26. Juli ist ein sonniger Tag, der Einsatz hat sich gelohnt. Die 1000 Musiker sind da, ein Filmteam steht bereit, der Dirigent erklimmt sein Podest. Sogar eine Lightshow gibt es. Als es so weit ist, läuft alles so gut und professionell, wie es die angebeteten Foo Fighters selbst kaum besser hingekriegt hätten. Als die letzten Takte verklingen, schnappt sich Zaffagnini ein Mikrofon, dankt allen. "Italien ist kein Land, in dem Träume leicht wahr werden", sagt er, "aber es ist ein Land der Leidenschaft und Kreativität!" Vermutlich würden viele Leute das Video sehen, aber eigentlich sei es nur für die fünf Bandmitglieder gemacht. "Wir bitten euch, die Foo Fighters, hier zu uns zu kommen und für uns zu spielen", sagt er in fast bedächtigem Tonfall. Schließlich beugt er sich unter dem Jubel der Menge vor, faltet die Hand wie zum Gebet, kneift die Augen zusammen, "Please!" Es ist geschafft - das siebeneinhalbminütige Video geht am Donnerstag online. Am Samstagnachmittag wurde es schon mehr als elf Millionen Mal angeklickt.

So weit so gut. Aber was ist mit dem eigentlichen, wahren Ziel? Kommen die Foo Fighters nun oder nicht? Der Ruf der Fans aus Norditalien ist so laut, dass er auch bis ans Ohr von Dave Grohl dringt. Am Freitag antwortet er auf seiner Facebook-Seite mit einem eigenen Video. Darin wirkt er recht ernst und angestrengt - was daran liegen könnte, dass er italienisch spricht. "Hallo Cesena, ich bin Davide", sagt er. "Dieses Video … bellissimo! Grazie mille!", sagt er und wirkt schon ergriffener. "Wir kommen, ich verspreche es euch, wir sehen uns bald, tausend Dank!" Es ist vollbracht. Die Foo Fighters spielen demnächst ihr erstes Konzert seit 1997 in der Romagna. Fabio Zaffangninis Traum ist wahr geworden.

Quelle: ntv.de

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