"Victoria" ist raus Auschwitz-Prozess-Drama soll Oscar holen
27.08.2015, 13:44 Uhr
Oscarreif? Szene aus "Im Labyrinth des Schweigens" mit Alexander Fehling als Staatsanwalt Johann Radmann.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Entscheidung ist gefallen - gegen den Überraschungserfolg "Victoria", aber auch gegen Til Schweigers Kassenschlager "Honig im Kopf". Stattdessen ruht die deutsche Hoffnung im Rennen um den Auslands-Oscar nun auf "Im Labyrinth des Schweigens".
Noch ist es ein halbes Jahr hin, bis in Los Angeles die 88. Oscar-Verleihung stattfinden wird. Erste Entscheidungen mit Blick auf die Award-Vergabe fallen jedoch bereits jetzt. So wird der Streifen "Im Labyrinth des Schweigens" über die Frankfurter Auschwitz-Prozesse Deutschland im Wettbewerb um die Trophäe für den besten ausländischen Film vertreten.
"Regisseur Giulio Ricciarelli und seinem Team gelingt in seinem gewissenhaft recherchierten Debütfilm ein spannendes und bewegendes Drama", urteilte die zuständige Jury.
Sebastian Schippers Erfolgs-Film "Victoria" ging damit leer aus. Auf dem Weg zum Oscar in der Kategorie mit der genauen Bezeichnung "Bester nicht englischsprachiger abendfüllender Kinofilm" lauerten für den Film wohl unüberwindbare Hürden: In "Victoria" wird mehr Englisch gesprochen, als von der Academy erlaubt. "Es lag keine Ausnahmegenehmigung vor", erklärte Jury-Sprecherin Dagmar Hirtz.
Nominierung noch offen
Doch nicht nur "Victoria" hat das Nachsehen. Auch Til Schweigers Tragikomödie "Honig im Kopf" oder Oliver Hirschbiegels "Elser - Er hätte die Welt gerettet" über den gescheiterten Hitler-Attentäter Georg Elser waren als möglicher deutscher Oscar-Beitrag zur Debatte gestanden.
Eine offizielle Nominierung bedeutet die Entscheidung für "Im Labyrinth des Schweigens" ohnehin noch nicht. Die am Ende fünf Nominierten in der Kategorie wählt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences aus den Einsendungen aus allen Ländern aus. Die Oscar-Verleihung findet am 28. Februar 2016 statt.
Quelle: ntv.de, vpr/dpa